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Albert-Leo Schlageter (Schulschiff): Unterschied zwischen den Versionen

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| || colspan="3" | Die '''ALBERT-LEO SCHLAGETER''' lief am 30.10.1937 bei Blohm & Voss in Hamburg vom Stapel und wurde am 12.02.1938 in Dienst gestellt. Es war nach dem unter anderen von den Nationalsozialisten als Märtyrer verehrten deutschen Freikorpskämpfer Albert-Leo Schlageter benannt worden.  
 
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Das Schiff lief am 30.10.1937 bei Blohm & Voss in Hamburg vom Stapel und wurde am 12.02.1938 in Dienst gestellt. Es war nach dem unter anderen von den Nationalsozialisten als Märtyrer verehrten deutschen Freikorpskämpfer Albert Leo Schlageter benannt worden.  
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| || colspan="3" | Bis Kriegsbeginn war Fregattenkapitän Bernhard Rogge Kommandant des Schiffes, danach nutzte die Kriegsmarine das Segelschulschiff zunächst als stationäres Büroschiff in Kiel. Die ALBERT-LEO SCHLAGETER wurde erst wieder 1944 als Segelschulschiff in Dienst gestellt, und zwar mit 190 Offiziersanwärtern, die im Oktober 1943 eingezogen worden waren (Crew X/43) und vom 29.01. bis 27.07.1944 ihre seemännische Grundausbildung auf dem Schiff absolvierten.  
 
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Bis Kriegsbeginn war Fregattenkapitän Bernhard Rogge Kommandant des Schiffes, danach nutzte die Kriegsmarine das Segelschulschiff zunächst als stationäres Büroschiff in Kiel. Die ALBERT-LEO SCHLAGETER wurde erst wieder 1944 als Segelschulschiff in Dienst gestellt, und zwar mit 190 Offiziersanwärtern, die im Oktober 1943 eingezogen worden waren (Crew X/43) und vom 29.01. bis 27.07.1944 ihre seemännische Grundausbildung auf dem Schiff absolvierten.  
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| || colspan="3" | Nachdem turnusgemäß der nächste Lehrgang begonnen hatte, geriet sie am 14.11.1944 in eine sowjetische Minensperre vor Sassnitz, wo sie von einer Mine schwer beschädigt wurde. Dabei kamen 18 (nach anderen Angaben 15) Männer ums Leben. Das Schiff konnte aber vor dem Sinken bewahrt werden, wurde nach Swinemünde geschleppt, wo der größte Teil der Besatzung von Bord ging, und zur Reparatur nach Kiel gebracht.  
 
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Nachdem turnusgemäß der nächste Lehrgang begonnen hatte, geriet sie am 14.11.1944 in eine sowjetische Minensperre vor Sassnitz, wo sie von einer Mine schwer beschädigt wurde. Dabei kamen 18 (nach anderen Angaben 15) Männer ums Leben. Das Schiff konnte aber vor dem Sinken bewahrt werden, wurde nach Swinemünde geschleppt, wo der größte Teil der Besatzung von Bord ging, und zur Reparatur nach Kiel gebracht.  
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| || colspan="3" | Am 17.03.1945 konnte die Die ALBERT-LEO SCHLAGETER nach einer aufwendigen Reparatur die Werft wieder verlassen und erhielt einen Liegeplatz in der Wik. Wegen der zunehmenden alliierten Bombenangriffe auf Kiel brachte man sie in den Kaiser Wilhelm Kanal bei Schacht-Audorf. Ende April 1945 wurde sie nach Glücksburg verlegt, wo sie nach der Teilkapitulation der Wehrmacht für Nordwestdeutschland, die am 05.05.1945 in Kraft trat, auf die Übernahme durch die britischen Truppen wartete.
 
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Am 17.03.1945 konnte die Die ALBERT-LEO SCHLAGETER nach einer aufwendigen Reparatur die Werft wieder verlassen und erhielt einen Liegeplatz in der Wik. Wegen der zunehmenden alliierten Bombenangriffe auf Kiel brachte man sie in den Kaiser Wilhelm Kanal bei Schacht-Audorf. Ende April 1945 wurde sie nach Glücksburg verlegt, wo sie nach der Teilkapitulation der Wehrmacht für Nordwestdeutschland, die am 05.05.1945 in Kraft trat, auf die Übernahme durch die britischen Truppen wartete.
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| || colspan="3" | Aus Großbritannien wurde das Schiff 1948 von den Vereinigten Staaten für einen symbolischen Preis von 5000 USD an Brasilien verkauft. Am 27.10.1948 wurde es offiziell in der brasilianischen Marine als Segelschulschiff unter dem Namen GUANABARA aufgenommen, der Heimathafen war Rio de Janeiro. Trotz der Übernahme behielt sie ihre originale Galionsfigur, den hölzernen Deutschen Adler.
 
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Aus Großbritannien wurde das Schiff 1948 von den Vereinigten Staaten für einen symbolischen Preis von 5000 USD an Brasilien verkauft. Am 27.10.1948 wurde es offiziell in der brasilianischen Marine als Segelschulschiff unter dem Namen GUANABARA aufgenommen, der Heimathafen war Rio de Janeiro. Trotz der Übernahme behielt sie ihre originale Galionsfigur, den hölzernen Deutschen Adler.
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| || colspan="3" | Ende 1960 genügte das Schiff nicht mehr den Ansprüchen der Marine. Es wurde als Segelschulschiff außer Dienst gestellt, abgetakelt und danach als schwimmende Basis für das Kommando der brasilianischen Patrouillenflotte genutzt.
 
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Ende 1960 genügte das Schiff nicht mehr den Ansprüchen der Marine. Es wurde als Segelschulschiff außer Dienst gestellt, abgetakelt und danach als schwimmende Basis für das Kommando der brasilianischen Patrouillenflotte genutzt.
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| || colspan="3" | Seit dem seit dem 08.02.1962 dient die ehemalige ALBERT-LEO SCHLAGETER als Segelschulschiff der portugiesischen Marine.
 
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Seit dem seit dem 08.02.1962 dient die ehemalige ALBERT-LEO SCHLAGETER als Segelschulschiff der portugiesischen Marine.
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Version vom 28. September 2022, 16:50 Uhr

Die ALBERT-LEO SCHLAGETER lief am 30.10.1937 bei Blohm & Voss in Hamburg vom Stapel und wurde am 12.02.1938 in Dienst gestellt. Es war nach dem unter anderen von den Nationalsozialisten als Märtyrer verehrten deutschen Freikorpskämpfer Albert-Leo Schlageter benannt worden.
Bis Kriegsbeginn war Fregattenkapitän Bernhard Rogge Kommandant des Schiffes, danach nutzte die Kriegsmarine das Segelschulschiff zunächst als stationäres Büroschiff in Kiel. Die ALBERT-LEO SCHLAGETER wurde erst wieder 1944 als Segelschulschiff in Dienst gestellt, und zwar mit 190 Offiziersanwärtern, die im Oktober 1943 eingezogen worden waren (Crew X/43) und vom 29.01. bis 27.07.1944 ihre seemännische Grundausbildung auf dem Schiff absolvierten.
Nachdem turnusgemäß der nächste Lehrgang begonnen hatte, geriet sie am 14.11.1944 in eine sowjetische Minensperre vor Sassnitz, wo sie von einer Mine schwer beschädigt wurde. Dabei kamen 18 (nach anderen Angaben 15) Männer ums Leben. Das Schiff konnte aber vor dem Sinken bewahrt werden, wurde nach Swinemünde geschleppt, wo der größte Teil der Besatzung von Bord ging, und zur Reparatur nach Kiel gebracht.
Am 17.03.1945 konnte die Die ALBERT-LEO SCHLAGETER nach einer aufwendigen Reparatur die Werft wieder verlassen und erhielt einen Liegeplatz in der Wik. Wegen der zunehmenden alliierten Bombenangriffe auf Kiel brachte man sie in den Kaiser Wilhelm Kanal bei Schacht-Audorf. Ende April 1945 wurde sie nach Glücksburg verlegt, wo sie nach der Teilkapitulation der Wehrmacht für Nordwestdeutschland, die am 05.05.1945 in Kraft trat, auf die Übernahme durch die britischen Truppen wartete.
Aus Großbritannien wurde das Schiff 1948 von den Vereinigten Staaten für einen symbolischen Preis von 5000 USD an Brasilien verkauft. Am 27.10.1948 wurde es offiziell in der brasilianischen Marine als Segelschulschiff unter dem Namen GUANABARA aufgenommen, der Heimathafen war Rio de Janeiro. Trotz der Übernahme behielt sie ihre originale Galionsfigur, den hölzernen Deutschen Adler.
Ende 1960 genügte das Schiff nicht mehr den Ansprüchen der Marine. Es wurde als Segelschulschiff außer Dienst gestellt, abgetakelt und danach als schwimmende Basis für das Kommando der brasilianischen Patrouillenflotte genutzt.
Seit dem seit dem 08.02.1962 dient die ehemalige ALBERT-LEO SCHLAGETER als Segelschulschiff der portugiesischen Marine.