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KTB U 3 - 3. Unternehmung Seite 4: Unterschied zwischen den Versionen

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2130 - Kapitän des Dampfers kommt mit den Papieren an Bord. Der Dampfer ist der schwedische D. "GUN". Größe 1700 to, mit 56 to rauchlosen Pulver und Munition von Göteburg nach Antwerpen. Schiffspapiere sind in Ordnung; Empfänger ist angeblich das belgische Kolonialministerium und Heeresmunitionsfabrik. Der Absender ist völlig unklar, Anweisung einer unbekannten (nicht im Lloydsregister geführten) Schiffsmarklerfirma auf Bleistiftzettel. Es ist keine Licenzbescheinigung  der schwedischen Regierung bei, obwohl sie angeblich vorliegen soll. Der Kapitän äußerte wörtlich auf Befragen, warum er sein Pulver den nicht nach Deutschland brächte, sondern nach England: "Ich würde auch nicht gefahren sein, aber man muß ja Geld verdienen". Über sein Abweichen von dem Reiseweg nach Belgien konnte er keine ausreichende Erklärung geben.
 
2130 - Kapitän des Dampfers kommt mit den Papieren an Bord. Der Dampfer ist der schwedische D. "GUN". Größe 1700 to, mit 56 to rauchlosen Pulver und Munition von Göteburg nach Antwerpen. Schiffspapiere sind in Ordnung; Empfänger ist angeblich das belgische Kolonialministerium und Heeresmunitionsfabrik. Der Absender ist völlig unklar, Anweisung einer unbekannten (nicht im Lloydsregister geführten) Schiffsmarklerfirma auf Bleistiftzettel. Es ist keine Licenzbescheinigung  der schwedischen Regierung bei, obwohl sie angeblich vorliegen soll. Der Kapitän äußerte wörtlich auf Befragen, warum er sein Pulver den nicht nach Deutschland brächte, sondern nach England: "Ich würde auch nicht gefahren sein, aber man muß ja Geld verdienen". Über sein Abweichen von dem Reiseweg nach Belgien konnte er keine ausreichende Erklärung geben.
  
2145 - Ich bemerkte plötzlich, wie der im Wind liegende Dampfer sich stark überlegt und mit deutlich erkennbarer Bugwelle hart auf uns zudreht. Mit A.K. und hart Ruder gelingt es mir, freizukommen. Eine Zeit lang war die Situation sehr bedrohlich. Der Bug zeigte auf uns zu und wurde schnell größer. Ich hatte das Boot, durch die Erfahrungen des Vormittags gewitzigt, so manövriert, daß ich jederzeit klar zum Ausweichen war. Hätte ich nicht scharf Obacht gegeben, währe es mir wahrscheinlich nicht gelungen, den Rammstoß zu vermeiden. Ich ersuchte den Kapitän drohend um Aufklärung, konnte aber nicht aus seinem Verhalten entnehmen.
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2145 - Ich bemerkte plötzlich, wie der im Wind liegende Dampfer sich stark überlegt und mit deutlich erkennbarer Bugwelle hart auf uns zudreht. Mit A.K. und hart Ruder gelingt es mir, freizukommen. Eine Zeit lang war die Situation sehr bedrohlich. Der Bug zeigte auf uns zu und wurde schnell größer. Ich hatte das Boot, durch die Erfahrungen des Vormittags gewitzigt, so manövriert, daß ich jederzeit klar zum Ausweichen war. Hätte ich nicht scharf Obacht gegeben, wäre es mir wahrscheinlich nicht gelungen, den Rammstoß zu vermeiden. Ich ersuchte den Kapitän drohend um Aufklärung, konnte aber nicht aus seinem Verhalten entnehmen.
  
 
2200 - etwa geht das Prisenkommando von Bord, mit dem Befehl, den Dampfer zu versenken (1 Offz., 2 U.O., 1 Mann). Ich blieb im Mondluv vom Dampfer liegen.
 
2200 - etwa geht das Prisenkommando von Bord, mit dem Befehl, den Dampfer zu versenken (1 Offz., 2 U.O., 1 Mann). Ich blieb im Mondluv vom Dampfer liegen.

Version vom 22. Mai 2022, 08:44 Uhr

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noch 30.09.1939

2108 - Mondschein, hellsichtig, Seegang 2, NW 3. An den Dampfer herangegangen und mit M.G. zum Stoppen gebracht und mit der Waterlampe aufgefordert, die Papiere zu schicken.

2130 - Kapitän des Dampfers kommt mit den Papieren an Bord. Der Dampfer ist der schwedische D. "GUN". Größe 1700 to, mit 56 to rauchlosen Pulver und Munition von Göteburg nach Antwerpen. Schiffspapiere sind in Ordnung; Empfänger ist angeblich das belgische Kolonialministerium und Heeresmunitionsfabrik. Der Absender ist völlig unklar, Anweisung einer unbekannten (nicht im Lloydsregister geführten) Schiffsmarklerfirma auf Bleistiftzettel. Es ist keine Licenzbescheinigung der schwedischen Regierung bei, obwohl sie angeblich vorliegen soll. Der Kapitän äußerte wörtlich auf Befragen, warum er sein Pulver den nicht nach Deutschland brächte, sondern nach England: "Ich würde auch nicht gefahren sein, aber man muß ja Geld verdienen". Über sein Abweichen von dem Reiseweg nach Belgien konnte er keine ausreichende Erklärung geben.

2145 - Ich bemerkte plötzlich, wie der im Wind liegende Dampfer sich stark überlegt und mit deutlich erkennbarer Bugwelle hart auf uns zudreht. Mit A.K. und hart Ruder gelingt es mir, freizukommen. Eine Zeit lang war die Situation sehr bedrohlich. Der Bug zeigte auf uns zu und wurde schnell größer. Ich hatte das Boot, durch die Erfahrungen des Vormittags gewitzigt, so manövriert, daß ich jederzeit klar zum Ausweichen war. Hätte ich nicht scharf Obacht gegeben, wäre es mir wahrscheinlich nicht gelungen, den Rammstoß zu vermeiden. Ich ersuchte den Kapitän drohend um Aufklärung, konnte aber nicht aus seinem Verhalten entnehmen.

2200 - etwa geht das Prisenkommando von Bord, mit dem Befehl, den Dampfer zu versenken (1 Offz., 2 U.O., 1 Mann). Ich blieb im Mondluv vom Dampfer liegen.

2229 - 600 m B.B. querab ein Fahrzeug gesichtet, daß direkt auf und zuläuft; wird als Uboot vermutet.

2230 - Alarmtauchen. Ich laufe im Kreise ab und setze mich weiter nach Mondluv hinaus. Durchs Sehrohr ist nichts zu entdecken.

2255 - Vorsichtiges Auftauchen zum Rundblicknehmen. Hinter dem Heck des "Gun" liegt ein englisches U-Boot der Thames-Klasse. Lage 100°, langsam tauchend. Mit A.K. und hart Ruder über Wasser darauf zugedreht, Entfernung 300-400 m. Einwandfreies Abkommen kurz vorm Turm. G 7a, Tiefe 5 m. N.S. Am sicheren Treffer wird nicht gezweifelt. Beim Schuß ist vom Gegner nur etwas vom Turm und Oberkante Bug zu sehen. Detonation bleibt aus. Gegner ist getaucht und hat abgedreht. Darauf Alarmtauchen.

LITERATURVERWEISE

U 3 - KTB Original Kriegstagebuch - 3. Unternehmung (als Kopie vorliegen)

ANMERKUNGEN

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