Aktionen

Strahl (Versuchsboot)

Aus U-Boot-Archiv Wiki

Version vom 16. September 2022, 08:46 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{| style="background-color:#FFFFE0;border-color:black;border-width:3px;border-style:double;width:80%;align:center" |- | style="width:2%" | |- | || colspan="3"…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Die STRAHL war ein von der Kriegsmarine ab 1936 eingesetztes Nachrichtenmittel-Versuchsschiff.

Das Schiff lief am 27.02.1902 mit der Baunummer 388 auf der Werft Wigham Richardson in Newcastle upon Tyne vom Stapel, wurde am 15.04.1902 mit dem Namen SONECK von der Reederei Deutsche Dampfschifffahrts-Gesellschaft Hansa, Bremen, in Dienst gestellt und am 18.04.1902 nach Hamburg überführt. Das Schiff war 74.67 m lang (L.ü.a.) und 10.25 m breit und hatte 6.39 m Tiefgang. Es war mit 1.121 BRT und 595 NRT vermessen und hatte 1.643 tdw Ladefähigkeit. Die Maschinenanlage bestand aus einer 3-Zylinder-Dreifach-Expansions-Dampfmaschine von Wigham Richardson mit 950 PSi bei 75/min und einem Propeller und ermöglichte eine Geschwindigkeit von 10.5 Knoten. Das Ladegeschirr bestand aus fünf 5-t-Ladebäumen aus Pitchpine. Zwei Passagiere konnten in besonderen Kabinen mitgenommen werden. Die Besatzung bestand aus 15 Mann seemännischem und 8 Mann technischem Personal. Sie und ihr am 20.05.1902 ausgeliefertes Schwesterschiff STAHLCK waren die mit Abstand kleinsten, der von der britischen Werft zwischen 1882 und 1911 an die DDG Hansa gelieferten 28 Schiffe.

Das Schiff wurde bei Beginn des Ersten Weltkriegs am 03.08.1914 von der Kaiserlichen Marine eingezogen und als Kohlenschiff XVIII eingesetzt. Am 27.10.1914 wurde es an die DDG Hansa zurückgegeben. Es versah dann bis 1917 Erz- und Kohlefahrten in der Nord- und Ostsee. Im Juli 1917 wurde es ein zweites Mal von der Kaiserlichen Marine eingezogen und bis Dezember 1918 wiederum als Kohlenschiff XVIII eingesetzt. Nach dem Ende des Kriegs kam die SONECK wieder zur DDG Hansa.

Am 26.08.1936 kaufte die Kriegsmarine das Schiff, unterstellte es der Nachrichtenmittel-Versuchs-Anstalt (NVA, ab 01.08.1939 Nachrichtenmittel-Versuchs-Kommando, NVK) und ließ es auf der Norderwerft Köser & Meyer in Hamburg zum Versuchsschiff für Funkmesstechnik umbauen. Das Schiff wurde am 20.10.1936 mit dem neuen Namen STRAHL in Dienst gestellt. Es war mit zwei 2-cm-Flak bewaffnet und diente nun zur Erprobung von bordgestützten Flugmessgeräten (FLUM) und Funkmessgeräten (FuMG). Unter anderem führte die STRAHL im August 1941 mit dem U-Boot U 67, das zum Schutz gegen ASDIC-Ortung mit einer Beschichtung aus Gummi-Platten ausgerüstet worden war, im Lofjord bei Trondheim (Norwegen) Testversuche durch.

Nach Kriegsende wurde das Schiff von Großbritannien beschlagnahmt. Es diente dann bis 1948 als Wohnschiff bei der 1. Minenräumdivision des Deutschen Minenräumdiensts. Als es dann zum Abbruch nach Großbritannien geschleppt wurde, sank es auf dem Weg nach Blyth am 02.02.1949 in der Nordsee.