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U 124

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Datenblatt: Unterseeboot U 124
Typ: IX B
Bauauftrag: 15.12.1939
Bauwerft: Deschimag AG Weser, Bremen
Baunummer: 956
Serie: U 122 - U 124
Kiellegung: 11.08.1939
Stapellauf: 09.03.1940
Indienststellung: 11.06.1940
Kommandant: Georg-Wilhelm Schulz
Feldpostnummer: M - 00 412
Kommandanten
11.06.1940 - 07.09.1941 Kapitänleutnant - Georg-Wilhelm Schulz
08.09.1941 - 02.04.1943 Korvettenkapitän - Johann Mohr
Flottillen
11.06.1940 - 00.08.1940 Ausbildungsboot - 2. U-Flottille, Wilhelmshaven
00.08.1940 - 02.04.1943 Frontboot - 2. U-Flottille, Wilhelmshaven - Lorient
1. Unternehmung
19.08.1940 - 16.09.1940 Ausgelaufen von Wilhelmshaven - Eingelaufen in Lorient
U 124, unter Kapitänleutnant Georg-Wilhelm Schulz, lief am 19.08.1940 von Wilhelmshaven aus. Das Boot operierte im Nordatlantik, bei den Hebriden, dem Nordkanal, der Rockall Bank sowie nördlich von Irland. Nach 28 Tagen und zurückgelegten zirka 3.650 sm über und 330 sm unter Wasser, lief U 124 am 16.09.1940 in Lorient ein.
U 124 konnte auf dieser Unternehmung 2 Schiffe mit 10.563 BRT versenken und 1 Schiff mit 3.900 BRT beschädigen.
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2. Unternehmung
05.10.1940 - 13.11.1940 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Lorient
U 124, unter Kapitänleutnant Georg-Wilhelm Schulz, lief am 05.10.1940 von Lorient aus. Das Boot operierte im Nordatlantik und nordwestlich von Irland. Nach 39 Tagen und zurückgelegten 6.273 sm über und 303 sm unter Wasser, lief U 124 am 13.11.1940 wieder in Lorient ein.
U 124 konnte auf dieser Unternehmung 5 Schiffe mit 20.061 BRT versenken.
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3. Unternehmung
16.12.1940 - 22.01.1941 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Lorient
U 124, unter Kapitänleutnant Georg-Wilhelm Schulz, lief am 16.12.1940 von Lorient aus. Das Boot operierte im Nordatlantik sowie westlich des Nordkanals. Nach 37 Tagen und zurückgelegten 6.500 sm über und 340 sm unter Wasser, lief U 124 am 22.01.1941 wieder in Lorient ein.
U 124 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 5.965 BRT versenken.
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4. Unternehmung
23.02.1941 - 04.03.1941 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Las Palmas
04.03.1941 - 01.05.1941 Ausgelaufen von Las Palmas - Eingelaufen in Lorient
U 124, unter Kapitänleutnant Georg-Wilhelm Schulz, lief am 23.02.1941 von Lorient aus. Das Boot operierte im Mittelatlantik, bei den Kanarischen Inseln und vor Freetown. Am 04.03.1941 wurde es in Las Palmas vom deutschen Versorger Corrientes mit 34 m³ Brennstoff, 1 m³ Schmieröl, Trinkwasser und Proviant, sowie am 18.03.1941 und 19.03.1941, vom deutschen Hilfskreuzer Kormoran, mit 80 m³ Brennstoff, 2 m³ Schmieröl, 4 m³ Trinkwasser und 5 Torpedos versorgt. Nach 67 Tagen und zurückgelegten 12.127 sm über und 275 sm unter Wasser, lief U 124 am 01.05.1941 wieder in Lorient ein. Nach dieser Unternehmung ging das Boot, zu einer großen Maschinenüberholung, vom 01.05.1941- 05.07.1941, in die Werft.
U 124 konnte auf dieser Unternehmung 11 Schiffe mit 53.297 BRT versenken.
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5. Unternehmung
10.07.1941 - 12.07.1941 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Lorient
15.07.1941 - 25.08.1941 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Lorient
U 124, unter Kapitänleutnant Georg-Wilhelm Schulz, lief am 10.07.1941 von Lorient aus. Nach 2 Tagen mußte das Boot, wegen gebrochenen Kühleitungsrohre, zurück nach Lorient. Nach der Reparatur und dem erneuten Auslaufen, operierte es im Mittelatlantik, westlich Gibraltar und vor der Küste Nordwestafrikas. Es gehörte auf dieser Unternehmung zur U-Boot-Gruppe Süd. Nach 46 Tagen und zurückgelegten 7.052 sm über und 232 sm unter Wasser, lief U 124 am 25.08.1941 wieder in Lorient ein.
U 124 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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6. Unternehmung
16.09.1941 - 01.10.1941 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Lorient
U 124, unter Kapitänleutnant Johann Mohr, lief am 16.09.1941 von Lorient aus. Das Boot operierte im Nordatlantik und südwestlich von Irland. Nach 15 Tagen und zurückgelegten 3.192 sm über und 112 sm unter Wasser, lief U 124 am 01.10.1941 wieder in Lorient ein.
U 124 konnte auf dieser Unternehmung 6 Schiffe mit 12.343 BRT versenken.
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7. Unternehmung
30.10.1941 - 28.12.1941 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in St. Nazaire
28.12.1941 - 29.12.1941 Ausgelaufen von St. Nazaire - Eingelaufen in Lorient
U 124, unter Kapitänleutnant Johann Mohr, lief am 30.10.1941 von Lorient aus. Das Boot operierte im Mittelatlantik, bei den Kapverdischen Inseln, bei der Insel Ascension sowie vor der Insel St. Helena. Es wurde am 18.11.1941 vom deutschen Versorger Python mit 106 m³ Brennstoff, Schmieröl, Destillat und Proviant, und am 06.12.1941 von U 68 mit 50 m³ Brennstoff, und 1.000 Liter Schmieröl versorgt. Außerdem wurden 104 Überlebenden des Hilfskreuzers Atlantis an Bord genommen. Auf dem Rückmarsch ging es über St. Nazaire (Abgabe der Geretteten) nach Lorient. Nach 60 Tagen und zurückgelegten 12.034 sm über und 225 sm unter Wasser, lief U 124 am 29.12.1941 wieder in Lorient ein.
U 124 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 6.275 BRT und 1 Leichten Kreuzer mit 4.850 t versenken.
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8. Unternehmung
21.02.1942 - 10.04.1942 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Lorient
U 124, unter Kapitänleutnant Johann Mohr, lief am 21.02.1942 von Lorient aus. Das Boot operierte im Nordatlantik, an der Ostküste der USA, vor Kap Lookout und Kap Hatteras. Nach 48 Tagen und zurückgelegten 7.563 sm über und 378 sm über Wasser, lief U 124 am 10.04.1942 wieder in Lorient ein.
U 124 konnte auf dieser Unternehmung 7 Schiffe mit 42.047 BRT versenken und 3 Schiffe mit 26.167 BRT beschädigen.
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9. Unternehmung
04.05.1942 - 26.06.1942 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Lorient
U 124, unter Kapitänleutnant Johann Mohr, lief am 04.05.1942 von Lorient aus. Das Boot operierte im Nordatlantik und vor Neufundland. Es gehörte auf dieser Unternehmung zur U-Boot-Gruppe Hecht. U 124 wurde am 27.05.1942 von U 116 mit 30 m³ Brennstoff versorgt. Nach 53 Tagen und zurückgelegten 8.353 sm über und 232 sm unter Wasser, lief U 124 am 26.06.1942 wieder in Lorient ein.
U 124 konnte auf dieser Unternehmung 6 Schiffe mit 31.504 BRT und 1 Korvette mit 925 t versenken.
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10. Unternehmung
25.11.1942 - 13.02.1943 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Lorient
U 124, unter Kapitänleutnant Johann Mohr, lief am 25.11.1942 von Lorient aus. Das Boot operierte im Nordatlantik sowie östlich der Karibik. Es wurde am 04.12.1942 von U 118 mit 20 m³ Brennstoff, 300 Liter Motorenöl, Kalipatronen, Ersatzteile und einer Ölpumpe, und am 02.02.1943 von U 504 mit 40 m³ Brennstoff und 1,2 m³ Schmieröl versorgt. Nach 80 Tagen und zurückgelegten 10.656 sm über und 640 sm unter Wasser, lief U 124 am 13.02.1943 wieder in Lorient ein.
U 124 konnte auf dieser Unternehmung 5 Schiffe mit 28.271 BRT versenkt.
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11. Unternehmung
27.03.1943 - 02.04.1943 Ausgelaufen von Lorient - Verlust des Bootes
U 124, unter Kapitänleutnant Johann Mohr, lief am 27.03.1943 von Lorient aus. Das Boot operierte im Nordatlantik und westlich von Spanien. Nach 6 Tagen wurde U 124 von britischen Kriegsschiffen versenkt.
U 124 konnte auf dieser Unternehmung 2 Schiffe mit 9.547 BRT versenken.
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Verlustursache
Datum: 02.04.1943
Letzter Kommandant: Johann Mohr
Ort: Nordatlantik
Position: 41° 02' Nord - 15° 39' West
Planquadrat: CF 3922
Verlust durch: Wasserbomben
Tote: 53
Überlebende: 0
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Verlustursache im Detail
U 124 wurde am 02.04.1943 im Nordatlantik westlich von Porto durch Wasserbomben der britischen Sloop HMS Black Swan (U.57) (Lt.Comdr. Rodney-Charles-Vesey Thomson) und der Korvette HMS Stonecrop (K.142) (Lt.Comdr. John-Patrick Smythe) versenkt.
U 178 hörte am 02.04.1943, in der Nähe stehend, eine Doppel-und anschließend zwei Einzeldetonationen. Das Boot hörte zwischen 23:10 Uhr und 23:20 Uhr mehrere Wasserbomben-Explosionen und sah mehrfach einen Lichtschein wie von Scheinwerfern in rw. 20°.
U 124 konnte auf 11 Unternehmungen 46 Schiffe mit 213.147 BRT, 1 Leichten Kreuzer mit 4.850 t und 1 Sloop mit 925 t versenken sowie 4 Schiffe mit 30.067 BRT beschädigen.
Clay Blair schreibt dazu:
Zitat: [...] Der mit dem Ritterkreuz ausgezeichnete Johann Mohr lief mit U 124 am 27. März in Frankreich aus. Er sollte mit dem Boot von Typ IXB Kurs auf die Region Gibraltar-Marokko nehmen. Am 2. April, in der siebten Nacht nach dem Auslaufen, stieß Mohr westlich von Kap Finisterre auf einen großen Konvoi, OS 45, der auf dem Weg von den Britischen Inseln nach Sierra Leone war. Korrekt nach Vorschrift meldete Mohr den Konvoi und hielt Fühlung um andere Boote heranzuführen. Da sich in den unmittelbaren Umgebung keine Boote befanden, genehmigte die U-Boot-Führung Mohr den Angriff, jedoch nur einen. Er sollte auch wegen der starken alliierten Luftpatrouillen, die sich von Gibraltar und Marokko aus bis weit in den Westen von Portugal erstreckten, nicht länger Fühlung halten. Mohr machte sich die Dunkelheit zu nutze, griff an der Oberfläche an und versenkte zwei britische Frachter mit insgesamt 9500 BRT.
Unmittelbar nach diesen Versenkungen ortete die von Rodney Thomson befehligte Sloop Black Swan U 124 mit ihrem 10-cm-Radargerät. Thomson lief die eingepeilte Position an, die beiden vorderen 4-Zoll-Doppellafetten feuerbereit. Aus weniger als 30 Metern Entfernung - zu nahe, um die Geschütze zu senken - sah ein Ausguck den Kommandoturm von U 124 unter Wasser verschwinden. Thomson fuhr über den Wasserwirbel hinweg und ließ auf Sicht eine Salve flach eingestellter Torpex-Wasserbomben werfen. Daraufhin befahl er Patrick Smythe von der Korvette Stonecrop, einem weiteren Geleitschiff, aus dem Konvoi auszuscheren und das U-Boot zu versenken. Smythe bekam eine Ortung von U 124 auf dem Sonar und ließ eine Serie Wasserbomben werfen, doch bedingt durch den Lärm der Explosionen verlor er den Kontakt. Von U 124 hörte man nie wieder etwas. Die Admiralität rechnete die Versenkung der Black Swan und der Stonecrop zu [...] Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 - Die Gejagten - S. 263 - 264.
Literaturverweise
Clay Blair "Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag 1999 - S. 263. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 163, 221. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 31, 187, 211. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 83. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 105 - 107. → Amazon
Axel Niestlé "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 116, 279, 280. → Amazon
Herbert Ritschel "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 100 - U 124" - Eigenverlag - S. 281 - 307. → Amazon
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