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U 55

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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U-Boot U 55
Typ: VII B
Bauauftrag: 16.07.1937
Bauwerft: Krupp Germaniawerft, Kiel
Serie: U 45 - U 55
Baunummer: 590
Kiellegung: 02.11.1938
Stapellauf: 19.10.1939
Indienststellung: 21.11.1939
Kommandant: Werner Heidel
Feldpostnummer: M - 38 070

Kommandanten

21.11.1939 - 30.01.1940 Kapitänleutnant Werner Heidel

Flottillen

21.11.1939 - 31.12.1939 Ausbildungsboot U-Flottille WEGENER Kiel - Klick hier → Ausbildung U 55
01.01.1940 - 31.01.1940 Frontboot 7. U-Flottille Kiel

Unternehmungen

1. Unternehmung
16.01.1940 - Kiel → → → → → → 30.01.1940 - Verlust des Bootes
U 55, unter Kapitänleutnant Werner Heidel, lief am 16.01.1940 von Kiel aus. Nach dem Marsch durch den Kaiser Wilhelm Kanal, operierte das Boot im Nordatlantik. Nach 14 Tagen wurde U 55, nach Beschädigungen durch ein britisches Flugzeug, selbst versenkt.
U 55 konnte auf dieser Unternehmung 6 Schiffe mit 15.850 BRT versenken.
Klicke hier → Versenkte oder beschädigte Schiffe
Klick hier → Original KTB für die 1. Unternehmung (B.d.U.)

Verlustursache

Boot: U 55
Datum: 30.01.1940
Letzter Kommandant: Werner Heidel
Ort: Nordatlantik
Position: 48°37' Nord - 07°48' West
Planquadrat: BF 1958
Verlust durch: Selbstversenkung
Tote: 1
Überlebende: 41
Klick hier → Besatzungsliste U 55
U 55 wurde am 30.01.1940, im Nordatlantik, von der britischen Korvette HMS FOWEY (L.15) und der >>Sunderland<< Y der britischen 228. Squadron, am Geleitzug OA-80G, angegriffen und beschädigt, selbst versenkt.
U 55 konnte auf 1 Unternehmung 6 Schiffe mit zusammen 15.853 BRT versenken.
Busch/Röll schreiben dazu:
Ich zitiere: Am 30.01.40 im Nordatlantik südwestlich der Scilly-Inseln von der Korvette FOWEY angegriffen, nachdem U 55 aus dem bei schlechtem Wetter zerstreuten Konvoi OA.80G zwei Schiffe versenkt hatte. Die FOWEY forderte Unterstützpunkt an. Kurze Zeit später trafen die britischen Zerstörer WHITSHED und die beiden französischen Zerstörer VALMY und GUÈPARD am Ort des Geschehens ein. U 55 versuchte den Kriegsschiffen zu entkommen, als es durch die >>Sunderland<< Y der britischen 228. Squadron entdeckt, mit MG-Feuer beschossen und gebomt wurde. und mit Bomben und Bordwaffen angegriffen. Das daraufhin beschädigte und tauchunklare U-Boot wurde schnell von den verfolgenden Kriegsschiffen eingeholt. Beim herannahen der Zerstörer befahl der Kommandant die Selbstversenkung des Bootes. Die Besatzung wurde von FOWEY gerettet.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 14 - 15.
Clay Blair schreibt dazu:
Ich zitiere: Werner Heidel, der 30jährige von U 55 führte sein brandneues Boot sofort ins Gefecht. Auf seiner Fahrt um die Britischen Inseln versenkte er zwei kleine neutrale Schiffe, ein dänisches und ein schwedisches, und fuhr danach in die Western Approaches. Am 29. Januar 1940, dem zehnten Tag des Einsatzes, setzte Dönitz Heidel auf einen Konvoi an, der vom B-Dienst ausfindig gemacht worden war. Heidel versenkte den 5000 BRT großen britischen Tanker Vaclite und einen griechischen 5000-BRT-Frachter.
Ein Begleitschiff des Konvois, die Sloop Fowey, scherte aus und verfolgte U 55 auf der nebligen See. Sie konnte das U-Boot mit dem Asdic orten, griff mit Wasserbomben an und zwang Heidel, auf 100 m zu tauchen. Die Fowey warf fünf Wasserbomben, drei waren irrtümlicherweise auf 150 Meter eingestellt, zwei auf 100 Meter. Letztere explodierten ganz nah am Boot und verursachten einen schweren Wassereinbruch und eine Panik. Heidel konnte den Schaden ausbessern, die Panik eindämmern und entkommen.
Doch die Fowey jagte das Boot weiter durch den Nebel und rief Verstärkung herbei. Die beiden britischen Zerstörer Whitshed und Ardent, der französische Zerstörer Valmy sowie eine viermotorige Sunderland, ein Flugboot des 228. Geschwaders der Coastal Command, geflogen von Edward J. Brooks, nahmen ebenfalls die Verfolgung auf.
Das Flugzeug und die vier Schiffe jagten das beschädigte Boot erbarmungslos. Die Whitshed bekam Asdic-Kontakt und griff mit Wasserbomben an. Zu diesem Zeitpunkt konnte die Crew den Wassereinbruch nicht mehr kontrollieren. In der Hoffnung, im Nebel entkommen zu können, gab Heidel Befehl zum Auftauchen und bemannte die Deckkanone. Die Fowey sichtete das davonlaufende U 55 im Nebel und eröffnete das Feuer. Auch die Valmy und das Flugboot griffen in das Gefecht ein. Die Sunderland warf eine Fliegerbombe und eine Rauchbombe zum eigenen Schutz, dann suchte sie schnell das Weite. Heidel erwiderte das Feuer der feindlichen Schiffe mit der Deckkanone, bis ihr Verschlußblock klemmte.
Mit ausgefallener Kanone und tauchunfähig blieb Heidel keine andere Wahl, als das Boot zu versenken. Der Erste Wachoffizier und der Leitende Ingenieur halfen Heidel unaufgefordert, die Flutventile zu öffnen. Als das Boot zu seiner letzten Tauchfahrt ansetzte, blieb Heidel verschwunden. Die Überlebenden glaubten, er sei freiwillig mit seinem Boot untergegangen. Die restlichen 41 Mann ließen ein Rettungsfloß aus Gummi zu Wasser und sprangen in die eiskalte Flut. Sie wurden alle von der Fowey und von der WHITSHED gerettet. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 1 Die Jäger - S. 177.

Literaturverweise

Blair - "Der U-Boot-Krieg - Die Jäger 1939 - 1942" - Heyne Verlag 1998 - S. 177.
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 93.
Busch/Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 21,26, 194.
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 14-15.
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 54.
Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 51 - U 99" - Eigenverlag - S. 35.

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