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U 857

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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DEUTSCHES UNTERSEEBOOT "U 857"


DAS BOOT:

Typ: IX C/40
Bauauftrag: 05.06.1941
Bauwerft: Deschimag AG Weser, Bremen
Baunummer: 1063
Serie: U 853 - U 858
Kiellegung: 16.11.1942
Stapellauf: 25.05.1943
Indienststellung: 16.09.1943
Indienststellungskommandant: Oberleutnant zur See Rudolf Premauer
Feldpostnummer: M - 52 607

Kommandanten

16.09.1943 - 00.04.1945 Kapitänleutnant Rudolf Premauer

Flottillen

16.09.1943 - 31.05.1944 Ausbildungsboot 4. U-Flottille, Stettin
01.06.1944 - 30.09.1944 Frontboot 10. U-Flottille, Lorient
01.10.1944 - 00.04.1945 Frontboot 33. U-Flottille, Flensburg

AUSBILDUNG UND ERPROBUNGEN:

16.09.1943 - 08.05.1944 Ausbildung und Erprobungen bei den einzelnen Kommandos UAK, TEK, AGRU-Front) und Ausbildungsflottille (26. U-Flottille, 27. U-Flottille usw.) Restarbeiten und Ausrüstung.

DIE UNTERNEHMUNGEN:

1. Unternehmung:

09.05.1944 - 08:00 Uhr aus Kiel → → → → 11.05.1944 - 08:02 Uhr in Kristiansand
12.05.1944 - 06:00 Uhr aus Kristiansand → → → → 12.05.1944 - 09:10 Uhr in Kristiansand
12.05.1944 - 14:00 Uhr aus Kristiansand → → → → 13.08.1944 - 16:00 Uhr in Bordeaux

Die Fahrt: U 857, unter Oberleutnant zur See Rudolf Premauer, war 95 Tage, 22 Stunden und 10 Minuten auf See und legte dabei 3.992 sm über und 2.902,5 sm unter Wasser zurück. Am 11.05.1944 wurde in Kristiansand nochmals Brennstoff ergänzt. Nach dem Auslaufen, mußte das Boot wegen starken Nebels, zurück nach Kristiansand. Anschließend operierte es als Wetterboot im Nordatlantik. U 857 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen. Nach der Fahrt erfolgte vom 16.08.1944 bis zum 22.08.1944 der Einbau einer starren Schnorchelanlage in der Kriegsmarinewerft, Bordeaux.

2. Unternehmung:

25.08.1944 - 12:30 Uhr aus Bordeaux → → → → 07.10.1944 - 03:11 Uhr in Kristiansand
08.10.1944 - 18:00 Uhr aus Kristiansand → → → → 11.10.1944 - 08:15 Uhr in Flensburg

Die Fahrt: U 857, unter Oberleutnant zur See Rudolf Premauer, war 45 Tage, 4 Stunden und 56 Minuten auf See und legte dabei 562 sm über und 3.037 sm unter Wasser zurück. Das Boot operierte im Nordatlantik. Der Rückmarsch führte über Kristiansand (warten auf Geleit) nach Flensburg. Schiffe konnten auf dieser Unternehmung nicht versenkt oder beschädigt werden.

Der Kommandant zur 2. Unternehmung: Im Nordatlantik wurde Luft und See nicht festgestellt. Fast täglicher Wabo-Donner, teilweise anscheinend auch Artillerie, jedoch keine Sichtung oder Horchpeilung. Geräuschbojen gleichfalls zahlreich festgestellt, zum ersten Mal in der Island-Passage, von da an laufend. Rhythmisches Tacken, Frequenz eine Sekunde. Mitunter ein Geräusch wie An- und Ausschalten gehört. Eigenantrieb möglich, jedoch nie entsprechende Geräusche gehört. "Piepen" Fehlbeobachtung. Das Piepen stammt von Schweinsfischen, die sich immer in großer Zahl um die Boje aufschießen. Trotz Vorausnehmen, Absuchen der Wasseroberfläche, Auftauchen nie eine Boje gesehen. Geräuschbojen fast nie einzeln, sondern immer 2 oder 3 gleichzeitig, um Suchgruppe vorzutäuschen. "Drei Schläge auf 12 sm" und "Abwehr Kurs See quer oder achteraus nehmen" ist hier unverständlich. Meistens keine Auswanderung, in seltenen Fällen schnellte plötzlich Auswanderung mit Laustärkeveränderung.

Verlegungsfahrt:

17.10.1944 - //:// Uhr aus Flensburg → → → → 19.10.1944 - //:// Uhr in Hamburg
19.12.1944 - //:// Uhr aus Hamburg → → → → 19.12.1944 - //:// Uhr in Kiel

Die Fahrt: U 857, unter Oberleutnant zur See Rudolf Premauer, war 2 Tage auf See. Das Boot verlegte von Flensburg nach Hamburg. Dort erfolgte von 00.10.1944 bis 00.12.1944 der Einbau einer Schnorchelanlage bei den Howaldtswerke AG, Hamburg. Anschließend ging es nach Kiel.

Verlegungsfahrt:

30.01.1945 - 22:00 Uhr aus Kiel → → → → 02.02.1945 - //:// Uhr in Horten

Die Fahrt: U 857, unter Oberleutnant zur See Rudolf Premauer, war 3 Tage auf See. Das Boot verlegte von Kiel nach Horten.

3. Unternehmung:

06.02.1945 - //:// Uhr aus Horten → → → → 08.02.1945 - //:// Uhr in Kristiansand
08.02.1945 - 22:00 Uhr aus Kristiansand → → → → 00.04.1945 - //:// Uhr Boot verschollen

Die Fahrt: U 857, unter Oberleutnant zur See Rudolf Premauer, war wahrscheinlich 53 Tage auf See. Am 08.02.1945 wurden in Kristiansand nochmals Ergänzungen durchgeführt. Anschließend operierte das Boot im Westatlantik und vor der Ostküste der USA. Es konnte 2 Schiffe mit zusammen 15.259 BRT versenken und 1 Schiff mit 6.825 BRT beschädigen. U 857 selbst, ist seit April 1945, aus unbekannter Ursache, verschollen.

Versenkt wurden: 14.04.1945 – be - Belgian Airmen - 6.959 BRT18.04.1945 – am - Swiftscout - 8.300 BRT.

Beschädigt wurde: 23.04.1945 – nw - Katy - 6.825 BRT.


DAS SCHICKSAL:

Datum: 00.04.1945
Letzter Kommandant: Kapitänleutnant Rudolf Premauer
Ort: Westatlantik
Position: (36°34' N - 74°00' W)
Planquadrat: -
Versenkt durch: Unbekannt
Tote: 59
Überlebende: 0

Detailangaben zum Schicksal:

U 857 ist seit 00.04.1945 im Westatlantik vor der Ostküste der USA aus unbekannter Ursache verschollen. Das Boot meldete sich zuletzt am 07.03.1945 aus der Position 49° N - 36° W. Es nahm Kurs auf Kap Hatteras. Es könnte sein das U 857 am 30.04.1945, durch die US-Fregatte USS Natchez (PF-2) und den US-Geleitzerstörern USS Bostwick (DE-103), USS Coffman (DE-191) und USS Thomas (DE-DE-102) auf Position 36°34' N - 74°00' W, versenkt wurde. Doch wird diese Versenkung auch für U 879 angenommen. So ist bis heute unklar welches U-Boot an diesem Tag versenkt worden ist.

Das U 857 am 07.04.1945 vor der Ostküste der USA im Golf von Maine durch Hedgehog des US-Geleitzerstörers USS Gustafson (DE.182) versenkt wurde, entspricht nicht mehr den heutigen Tatsachen. Der Angriff der US-Fregatten USS Knoxville (PF-64), USS Eugene (PF-40) und den Geleitzerstörern USS Micka (DE-176) und USS Gustafson (DE-182) war nicht gegen ein U-Boot gerichtet.


DIE BESATZUNG:

Seit 00.04.1945 sind verschollen: (59)

Adamczyk, GeorgAhlfeld, GüntherAmbrosius, HerbertBlesgen, LorenzBoonen, LeonhardBronder, GerhardBurandt, Karl-HeinzConziwitz, HorstDienst, OskarFischer, WilhelmFranke, HeinzFrisch, HelmutFuchs, HorstGerstner, WilliGrenzdörfer, BrunoHamester, GüntherHarms, AlfredHaussmann, GustavHenning, WilhelmHönen, HeinzIstand, HeinzIwanow, ArnoldJakobi, FranzKampschulte, JosephKausler, WilliKersting, GerhardKleefeld, GerhardKrähe, ErichKraus, AntonKrause, RudolfLaser, WilliLast, HorstLöfgren, WilliLudwig, AlfredMeyer, HelmutNeu, KurtNeumüller, LeonhardOlsowsky, ErnstPetersen, OttoPott, HansPremauer, RudolfPuff, HelmuthRatzlaff, UlrichReichow, KarlRepczyk, PaulRicken, FriedrichSchliesseit, Walter-WilhelmSchüppel, HeinzStark, FerdinandSticher, HeinzSträhle, Karl-HeinzStruck, WernerTheuer, JohannesWagner, HeinzWalther, HeinzWeiss, HeinzWicke, WilhelmWilczek, RudolfWulff, Herbert

Vor dem 07.02.1945: (2)

Hausmann, FritzStaehly, Werner


LITERATUR:

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten" Seite

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften" Seite

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste" Seite

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Erfolge" Seite

Herbert Ritschel - Band 14 - "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 / U 850 - U 1100 Seite 11 - 13.


ANMERKUNGEN:

① Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot innehatte. Für näheres, siehe Kommandanten.

② Hier sind Besatzungsmitglieder aufgeführt die zwischen der Indienststellung und dem letzten auslaufen auf dem Boot, zeitweise, gedient haben. Die Angaben sind unvollständig.

U 856U 857U 858

Liste aller U-Boote