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Bristol Blenheim Bisley

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Die Bristol Blenheim ist ein zweimotoriger britischer Bomber, der im Zweiten Weltkrieg vor allem von der Royal Air Force für Tiefangriffe gegen feindliche Schiffe eingesetzt wurde. Es gab auch eine Jagdflugzeug-Version der Blenheim.
Die Blenheim geht zurück auf den Auftrag von Lord Rothermere zum Bau eines achtsitzigen Ganzmetall-Passagierflugzeuges mit einziehbarem Fahrwerk, der Bristol 142 Britain First, welche am 12.04.1935 erstmals flog. Lord Rothermere stellte das Flugzeug umgehend der RAF für Erprobungsflüge zur Verfügung. Die Blenheim wurde aus diesem Flugzeug gemäß der Spezifikation B.28/35 entwickelt, wobei die zivile ursprüngliche Tiefdecker-Konfiguration in eine Mitteldecker-Konfiguration geändert wurde, um Raum für einen Bombenschacht zu gewinnen. Der Erstflug des Prototyps (RAF-Seriennr. K7033) erfolgte am 25.06.1936. Dieses Flugzeug wurde vorerst als Blenheim Mk I (mit kurzer, vollverglaster Nase) als erstes Ganzmetallflugzeug der britischen Luftwaffe in Serie hergestellt. Die fortschrittliche Konstruktion machte den Bomber allen damaligen Jagdflugzeugen an Geschwindigkeit überlegen. Bereits damals bestand ein erster Liefervertrag und im März 1937 erhielt die No. 114 Squadron die ersten Blenheim I. Es wurden 1280 Mk I gebaut; beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges befanden sich 1007 davon in der RAF. Unter diesen Maschinen waren auch 147 als Mk IF hergestellte Jäger mit vier Browning-MG Kal. .303 (7,7 mm) in einer Wanne unter dem Rumpf.
Die Bomber wurden meistens im Mittleren und Fernen Osten eingesetzt, da die Staffeln der RAF bereits auf die fortschrittlichere Version Mk IV umgerüstet waren. Am 03.09.1939, zu Kriegsbeginn, waren von diesen Flugzeugen 197 Stück in den Einheiten verfügbar. Zehn Blenheim-Bomber der Nos 110 und 107 Squadron führten mit einem Einsatz am 04.09.1939 gegen das Panzerschiff ADMIRAL SCHEER, das in der Jademündung bei Wilhelmshaven vor Anker lag, den ersten britischen Luftangriff auf das Deutsche Reich aus. Dabei gingen fünf Blenheim verloren.
Ab dem 10.05.1940 flogen Blenheims Einsätze über den Niederlanden und am 13.05.1940 errichteten sie eine Deckung für die Evakuierung von Königin Wilhelmina. Am gleichen Tag wurde die Blenheim IVF mit dem Kennzeichen P4854 von der Radarstation Bawdsey an eine He 111 herangeführt, möglicherweise der erste Abschuss eines Flugzeuges unter Radarführung.
Mit der 81. Maschine erhielt die Bezeichnung Blenheim IVL Gültigkeit, wobei der Buchstabe L für Long Range stand. Dies wurde durch den Einbau von zusätzlichen Flügeltanks erreicht. Die Mk IV verfügte durch Einsatz des Mercury XV auch über ein stärkeres Triebwerk als die mit dem 840-PS-Mercury-VIII ausgerüstete Blenheim I. Außerdem war die Bewaffnung verbessert worden. Von dieser Variante wurden 1930 Flugzeuge hergestellt.
Im Gegensatz zur Mk IV waren die Leistungen der Mk V – der letzten britischen Version – enttäuschend. Diese Variante wurde zur Erfüllung der Spezifikation B. 6/40 abgeändert, so dass 1941 bei Bristol je ein Prototyp des Mk-VA-Tagbombers und des Mk-VB-Erdkampfflugzeuges gebaut wurde. Rootes Securities Ltd bauten 942 Flugzeuge, die Mehrzahl in der Version Mk VD (eine Tropenversion der VA), zum Teil aber auch in der Version VC mit Doppelsteuer als Trainingsflugzeug. Die Kriegsverluste an Mk VD waren jedoch sehr hoch, so dass sie so schnell wie möglich durch amerikanische Baltimore und Ventura ersetzt wurden.
Blenheim wurden bei jedem Dienstzweig der RAF und auf jedem Kriegsschauplatz eingesetzt. Noch vor dem Kriegsausbruch wurden Blenheim I nach Finnland, Rumänien, Jugoslawien und der Türkei exportiert. Mk I wurden in Jugoslawien, Mk I und Mk IV in Finnland in Lizenz hergestellt. In Kanada baute Fairchild 676 Blenheim für die Royal Canadian Air Force, welche diese Flugzeuge Bolingbroke Mk I bis IV nannte.
Daten Bristol Blenheim IV
Besatzung: 3 Mann
Länge: 12,98 m
Spannweite: 17,17 m
Höhe: 3 m
Flügelfläche: 43,6 m²
Flügelstreckung: 6,8
Leermasse: 4450 kg
max. Startmasse: 6545 kg
Marschgeschwindigkeit: 319 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 428 km/h
Dienstgipfelhöhe: 8310 m
Reichweite: 2351 km
Triebwerke: 2 × Bristol-Mercury-XV-Sternmotoren mit je 690 kW (938 PS)
Bewaffnung: 5 × Browning-MG Kal. 0,303 (7,7 mm), 454 kg Bomben im Bombenschacht, 145 kg an Außenstationen

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