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HMS Venturer (P.68)

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Die HMS VENTURER (P.68) war ein U-Boot und Typschiff der V-Klasse der britischen Royal Navy.
Der Kiel des U-Bootes wurde am 25.08.1942 bei Vickers-Armstrong in Barrow-in-Furness gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 03.05.1943 und die Indienststellung am 19.08.1943.
Das Boot hatte eine Verdrängung von 454 ts über und 740 ts unter Wasser Es war 62,33 m lang, 4,90 m breit und hatte Tiefgang von 4,65. 2 Paxman-Dieselmotoren und 2 Elektromotoren erzeugten eine Leistung von 800 PS über und 825 PS unter Wasser. Sie konnten das Boot auf 11,25 kn über und 10 kn unter Wasser beschleunigen- Die Besatzungsstärke betrug 37 Mann.
Bewaffnet war die Venturer mit: 4 x 533 mm Torpedorohren im Bug, 1 x 76 mm Geschütz, 3 x 303. Kaliber Flak.
Einsatzgeschichte
Nach Abschluss der Versuche und der Restarbeiten begann die Venturer mit Patrouillen an der norwegischen Küste und suchte nach Küstenverkehr und U-Booten, die den Stützpunkt anliefen oder verließen.
Während der ersten Einsatzfahrt in der Nordsee versenkte die Venturer am 02.03.1944 den deutschen Frachter Thor mit 2.526 BRT vor der Küste Norwegens. Am 15.04.1944 fiel der deutsche Frachter Friedrichshafen mit 1.923 BRT etwa 15 Seemeilen südöstlich von Egersund den Torpedos des U-Boots zum Opfer. Die zweite Einsatzfahrt begann im Herbst 1944. Am 11.09.1944 griff die Venturer den norwegischen Frachter Vang mit Torpedos an und versenkte das Schiff etwa vier Seemeilen vor der Küste der norwegischen Insel Lista. Bei einem Angriff zwei Tage später auf den Frachter Force verfehlten alle drei abgefeuerten Torpedos das Ziel, der Versuch, den Frachter durch Beschuss mit dem Deckgeschütz zu versenken, wurde durch deutsche Küstenbatterien vereitelt, die das britische U-Boot unter Feuer nahmen.
Am 11.11.1944 torpedierte die Venturer das deutsche U-Boot U 771, das im Andfjord, etwa sieben Seemeilen östlich von Andenes, an der Oberfläche fuhr, und versenkte es.
Nach der Entschlüsselung verschiedener deutscher Nachrichten wurde die Venturer in das Seegebiet vor Fedje beordert, wo sie das deutsche U-Boot U 864, das mit 65 Tonnen Quecksilber und Teilen für Strahltriebwerke von Messerschmitt auf dem Weg nach Japan war, abfangen sollte. Am 09.02.1945 wurden die aufgrund eines Maschinenschadens lauten Maschinengeräusche des deutschen U-Boots bemerkt, kurze Zeit später sichtete Kommandant Launders das Periskop der U 864, als diese nach ihrer Eskorte Ausschau hielt. 45 Minuten nach der Sichtung befahl Launders Gefechtsbereitschaft, mit dem Ziel das deutsche U-Boot beim nächsten Auftauchen anzugreifen. Die U 864 bemerkte jedoch ihre Verfolger und begann, Zickzackmanöver zu fahren, um eventuellen Angriffen auszuweichen. Drei Stunden nach Beginn der Verfolgung entschloss sich Launders, seine vier verbliebenen Torpedos in den von ihm vermuteten Kurs des deutschen U-Boots zu feuern. Um 12 Uhr und 12 Minuten ließ der Kommandant die Torpedos in Abständen von 17 Sekunden abfeuern, die Laufzeit zur U 864 betrug etwa vier Minuten. Gleichzeitig ging die Venturer auf Tiefe, um eventuellen Gegenangriffen auszuweichen. An Bord des deutschen Boots bemerkte man die Annäherung der Torpedos und begann nun ebenfalls mit Tauch- und Ausweichmanövern. Den ersten drei Torpedos konnte das U-Boot erfolgreich ausweichen, lief aber genau in den Kurs des vierten Torpedos. Durch die Explosion der Waffe wurde die U 864 in zwei Hälften zerrissen und sank mit der gesamten Besatzung auf 150 Meter Tiefe. Für die Versenkung der U 864, die die bisher einzige Versenkung eines getauchten U-Boots durch ein anderes getauchtes U-Boot war, wurde Kommandant Launders mit dem Distinguished Service Order ausgezeichnet.
Das letzte Opfer der Venturer war der deutsche Frachter Sirius, der am 19.03.1945 vor Namsos torpediert wurde. Das U-Boot versenkte während des Krieges Handelsschiffe mit insgesamt 6.125 BRT.
1946 wurde die Venturer bei der Royal Navy außer Dienst gestellt und an die Marine Norwegens verkauft, die sie als KNM Utstein einsetzte. 1964 wurde das U-Boot dann endgültig ausgemustert und stillgelegt, später wurde es in Sarpsborg verschrottet.
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