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KTB U 37 - 2. Unternehmung Seite 18

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24.10.1939
11.47 - 12.12 - In Abständen von 3-5 Minuten erhalten wir Wasserbomben in Serien bis zu 4, im ganzen 13, sie liegen zum Teil genau über dem Boot, anscheinend aber höchstens 60 m. Boot sinkt einmal bis auf 105 m. Das Lenzen mit Preßluft scheint aber nicht bemerkt zu werden. Im Boot herrscht Totenstille, ab 12.30 atmen wir langsam auf, nachdem wir etwa 20 Minuten keine Bomben bekommen haben. Ich entschließe mich, bis 17.30 auf Tiefe und Schleichfahrt zu bleiben, auch die Horchanlage bleibt ausgeschaltet, da doch immer noch verdächtige Geräusche auch ohne Apparat wahrnehmbar sind.
16.37 - 16.47 - Alles legt sich im Boot lang und schläft, nichts unterbricht die Stille bis wieder 5 Serien Wasserbomben in großer Nähe hochgingen, und dem Boot, das jetzt etwas höher steuerte, harte Schläge geben, ich ließ wieder auf 90-95 m gehen. Nach der Pause von 4 1/2 Stunden war dieser Bombenangriff besonders unangenehm.
18.22 - 18.29 - Noch einmal in kurzer Folge 2 Serien von Wasserbomben in der Nähe. Da oben jetzt etwa die volle Dunkelheit eintreten mußte und diese Bomben schon nicht mehr in unmittelbarer Nähe hochgingen, glaube ich annehmen zu können, daß wir weder gehorcht noch geortet würden, sondern daß wir eine Öl- oder Luftspur hätten.
19.00 - Ich ließ daher nunmehr einen besonders großen Haken nach Süden schlagen, nachdem ich bisher immer NO-NW gesteuert habe. Inzwischen war die Luft im Boot so schlecht geworden, daß zur Kalipatronenatmung übergegangen werden mußte.
20.00 - Qu. CG 8972 - n.b. (Tauchfahrt)-
Folgende Überlegungen wurde angestellt:
1.) Schleichfahrt noch möglich bis zum morgigen frühen Vormittag.
2.) Das Gebiet ist aber nun so überwacht, daß das dann zunächst tauchunklare Boot einen schweren Stand gehabt hätte.
3.) Besatzung ist in ihrer Haltung vorbildlich, keiner macht in dieser wenig schönen Lage einen gedrückten Eindruck.
4.) Jede Möglichkeit hier rauszukommen muß ausgenutzt werden.
5.) Wenn das Schlagen des großen Hakens nach Süden zur Täuschung des Gegners gelingt, dann bin ich um 21.50 etwa 5 sm von der letzten Angriffsstelle entfernt, daß erscheint auch in heller Mondnacht für ausreichend. um nicht gesehen zu werden.
6.) Die Möglichkeit, oben mit allen möglichen Waffen empfangen zu werden, muß in Rechnung gestellt werden.
Entschluß:
1. Um 21.30 Auftauchen unter Beibehaltung der Schleichfahrt, sowie der Turm durchbricht: "Preßluft überall"! Turmluk auf, Geschütz klar, Diesel sofort anlaufen.
2. Besatzung hat Tauchretter umgelegt.
3. Funkraum hat Abgabe folgenden F.T.`s vorbereitet: "Boot versenkt! Heil Hitler ! Hartmann". Dieser Funkspruch soll mit höchster Lautstärke abgegeben werden, wenn der Befehl kommen sollte: "Alle Mann aus dem Boot!" .
21.35 - Nachdem ich glaubte, alles wohl vorbereitet zu haben, gab ich den Befehl "Auftauchen".
21.45 - Turmluk auf. Ich stellte fest, daß heller Mondschein herrschte und die Luft etwas milchig war, vom Feinde war nichts zu sehen. Mit G.F. verließ das Boot in SW licher Richtung das Gebiet.

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