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U 379

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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U-Boot U 379
Typ: VII C
Bauauftrag: 16.10.1939
Bauwerft: Howaldtswerke AG, Kiel
Serie: U 371 - U 400
Baunummer: 010
Kiellegung: 27.05.1940
Stapellauf: 15.10.1941
Indienststellung: 29.11.1941
Kommandant: Paul-Hugo Kettner
Feldpostnummer: M - 42 09.0

Kommandanten

29.11.1941 - 08.08.1942 Kapitänleutnant Paul-Hugo Kettner

Flottillen

29.11.1941 - 30.06.1942 Ausbildungsboot 8. U-Flottille Danzig - Klick hier → Ausbildung U 379
01.07.1942 - 08.08.1942 Frontboot 1. U-Flottille Brest

Unternehmungen

1. Unternehmung
26.06.1942 - Kiel → → → → → → 26.06.1942 - Kristiansand
27.06.1942 - Kristiansand → → → → → → 08.08.1942 - Verlust des Bootes
U 379, unter Kapitänleutnant Paul-Hugo Kettner, lief am 26.06.1942 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, sowie Brennstoff- und Wasserergänzung in Kristiansand, operierte das Boot im Nordatlantik und östlich der Neufundlandbank. Es wurde am 01.08.1942 von U 461 mit 60 m³ Brennstoff, 1,6 m³ Schmieröl und 14 Tagen Proviant versorgt. U 379 gehörte auf dieser Unternehmung zu den U-Boot-Gruppen Wolf und Steinbrinck. Nach 44 Tagen wurde U 379 von einem britischen Kriegsschiff versenkt.
U 379 konnte auf dieser Unternehmung 2 Schiffe mit 8.904 BRT versenken.
Klick hier → Original KTB für die 1. Unternehmung (B.d.U.)

Verlustursache

Boot: U 379
Datum: 08.08.1942
Letzter Kommandant: Paul-Hugo Kettner
Ort: Nordatlantik
Position: 57°11' Nord - 30°57' West
Planquadrat: AK 0225
Verlust durch: Rammstoß
Tote: 40
Überlebende: 5
Klick hier → Besatzungsliste U 379
U 379 wurde am 08.08.1942 im Nordatlantik südöstlich Kap Farewell (Grönland) durch Wasserbomben, Artillerie und Rammstoß der britischen Korvette HMS DIANTHUS (K.95) versenkt.
U 379 konnte auf 1 Unternehmung 2 Schiffe mit zusammen 8.904 BRT versenken.
Busch/Röll schreiben dazu:
Ich zitiere: Am 09.08.42 um 00:06 h im Nordatlantik südöstlich Kap Farewell im Geleitzuggefecht am Konvoi SC.94 durch Wasserbomben beschädigt, zum Auftauchen gezwungen und durch die britische Korvette DIANTHUS mit Artillerie und viermaligen Rammstoß versenkt.
Bericht des Maschinenmaates von U 379, Helmut Wein:
08.08.1942 : Kurz vor Mitternacht plötzlich "Alarm !" In der Nähe Geleitschutz vom Geleitzug gesichtet. Wir gingen schnell auf Tiefe -Detonationen- wohl Granaten. Plötzlich Schiffsschraubengeräusche über uns. Entsetzliche Explosionen einer ganzen Serie von Wasserbomben. Vermutlich Treffer achtern. Das Hauptlicht fiel aus. Leichter Wassereinbruch im Maschinenraum. Armaturen flogen von den Wänden. Die E-Maschine stoppte. Im ganzen Boot wurden Ausfälle gemeldet. Jeder wußte, das ist das Ende! Es wurde angeblasen. Letzter Befehl vom Kommandanten: "Klar bei Tauchretter ! Aussteigen"! Kaum hatte das Boot die Wasseroberfläche durchbrochen, als man deutlich am Druckkörper das Aufschlagen der Geschosse hörte. U 379 war schon leicht achterlastig. Ich war einer der letzten beim Aussteigen. Mich empfingen Kugeln, Granaten, Leuchtgranaten und teils grelles Scheinwerferlicht. Der Achtersteven des Bootes war schon weit unter Wasser. Die Korvette nahm plötzlich Kurs auf unser Boot. Durch einen Rammstoß wurde der Bug der Korvette mächtig aufgerissen. Daraufhin bäumte sich U 379 nochmals auf, bevor es in den Atlantikwellen unterging. Viele meiner Bootskameraden müssen, den Schmerzensschreien nach, verletzt bzw. im Wasser schwimmen durch das Artillerie- und MG-Feuer der Korvette tödlich verwundet worden sein. Erst einige Zeit später konnte ich mich durch Zufall und Glück im Fangnetzt der Korvette festhalten. Ich war der fünfte und letzte Gerettete. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 55 - 56.
Clay Blair schreibt dazu:
Ich zitiere: Slow Convoy 94 bewegte sich weiter auf die Britischen Inseln zu und wurde von der um ein halbes Dutzend nach Westen marschierender Boote verstärkten Gruppe Steinbrinck verfolgt, darunter die IXC-Boote U 174 und U 176. Am Morgen des 8. August näherten sich drei neue Typ-VII-Boote, U 607, U 660 und U 704, der Formation, und jedes schoß drei Torpedos ab. Alle versagten oder gingen fehl. Am Nachmittag des selben Tages setzten sich zwei andere Boote, das neue U 379 vom Typ VII unter dem 30jährigen Paul-Hugo Kettner und das ebenfalls neue IXC-Boot U 176 unter dem 34jährigen Reiner Dierksen, vor den Geleitzug und wagten einen kühnen Sehrohrangriff bei hellem Tageslicht.
Die unerwarteten Angriffe bei Tag verursachten ein völliges Chaos. Kettner von U 379 versenkte einen amerikanischen und einen britischen Frachter mit insgesamt 8900 BRT. Dierksen schoß sechs Torpedos und versenkte drei Frachter mit 16700 BRT, einen Briten und zwei Griechen. In reiner Panik gaben die Besatzungen dreier weiterer Frachter ihre Schiffe auf. Vom Kommodore des Geleitzugs dazu angehalten, kehrten zwei der Besatzungen wieder auf ihre Schiffe zurück, doch die Mannschaft des 3700 BRT großen britischen Frachters Radchurch weigerte sich. Dierksen von U 176 fand dieses aufgegebene Schiff und versenkte es ebenfalls.
Noch am selben Nachmittag sichtete ein Ausguck im Mastkorb der britischen Korvette Dianthus unter C.E. Bridgeman in etwa elf Kilometer Entfernung zwei U-Boote. Bridgeman feuerte sofort zwölf Schüsse aus seiner 4-Zoll-Hauptgeschützgruppr, doch keiner traf, und die beiden U-Boote tauchten. Die Dianthus suchte das Gebiet mehrere Stunden lang ab, erhielt schließlich wieder Kontakt mit U 379 und feuerte acht Leuchtgeschosse ab. Kettner tauchte sofort, doch sein Ausweichmanöver war ungeschickt, und die Dianthus zwang ihn mit fünf gutgezielten Wasserbomben zum Auftauchen.
Als U 379 die Wasseroberfläche durchbrach, erfaßte die Dianthus das Boot mit dem Suchscheinwerfer, warf weitere fünf Wasserbomben und schwenke herum, um das Boot zu rammen, wobei sie aus allen Rohren feuerte. Zusätzlich schoß sie Snowflakes ab, die den Ort des Geschehens taghell erleuchteten. Der Rammstoß gelang; die Dianthus krachte auf das Vordeck von U 379, schob sich über das U-Boot hinweg und warf weitere fünf auf geringe Tiefe eingestellte Wasserbomben. Diese Explosionen zwangen Kettner, das Boot zu versenken und zu verlassen. Als er und die Besatzung ins Wasser sprangen, pumpte Bridgeman weitere sieben 4-Zoll-Granaten in das Boot, bestrich es mit Maschinengewehrfeuer und rammte es weitere dreimal. Nach Mitternacht , am 9. August, stellte sich das U-Boot schließlich auf und sank. Bridgeman holte einen der 21 Gefangenen von U 210 auf die Brücke, um beim Herausfischen der Besatzung von U 379 zu helfen, doch es wurden nur fünf Überlebende gefunden., allesamt Mannschaftsdienstgrade. Besorgt wegen eines beträchtlichen Schadens am Bug seines Schiffes und eines möglichen U-Boot-Angriffs gab Bridgeman die Suche bald auf. Er warf ein Rettungsfloß für eventuell nicht gefundene Überlebende über Bord, doch es wurde keiner mehr gerettet. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 Die Gejagten - S. 764 - 765.

Literaturverweise

- Blair - "Der U-Boot-Krieg - Die Jäger 1939 - 1942" - Heyne Verlag 1998 - S. 764, 765.
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 123.
Busch/Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 62, 233.
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 55, 56.
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 183.
Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 375 - U 435" - Eigenverlag - S. 54 - 55.

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