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HMS Wanderer (D.74)

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Die HMS WANDERER (D.74/I.74) war ein Zerstörer der W-Klasse, der britischen Royal Navy.
Der Kiel der des Zerstörers wurde am 07.08.1918 bei der Fairfield-Werft in Govan gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 01.05.1919 und die Indienststellung am 18.09.1919.
Das hatte eine Verdrängung von 1.112 ts. Er war 91,00 m lang, 9,00 m breit und hatte einen Tiefgang von 5,60 m. Die 3 × Wasserrohrkessel vom Yarrow Type mit Brown-Curtis- Getriebedampfturbinen erzeugten eine Leistung von 27.120 PS. Diese konnten das Schiff auf bis zu 32 kn (59 km/h) beschleunigen. 1943 erfolgte ein Umbau. Der Zerstörer lief jetzt mit 2 × Wasserrohrkessel vom Yarrow Typ mit Brown-Curtis- Getriebedampfturbinen mit einer Leistung von 18.000 PS. Diese konnten das Schiff auf bis zu 27,5 kn (50,9 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 134 bzw. 193 Mann.
Ab 1943: 2 × 1 - 120 mm Mk.I-Kanonen, 1 × 1 - 0,303 Zoll Lewis MG´s, 4 × 2 - 20 mm Oerlikon Flak, 1 × 1 - 20 mm Oerlikon Flak, 4 x Wabowerfer, 2 x Waboablaufschienen, 1 x Hedgehog. Ab 1944: 1 x 1 - 40 mm-2-Pfünder-Kanone, 1 x 1 - 20 mm Oerlikon Flak. Ab 1943: Radar Typ 271, 291, Asdic, Huff-Duff.
Einsatzgeschichte
Die Wanderer wurde zunächst am 18.09.1919 zur 3. Flottille der Atlantikflotte und später zur Mittelmeerflotte versetzt. 1931 wurde sie auf der Chatham Naval Base als Trainingsschiff eingesetzt. Kurz vor Kriegsausbruch 1939 war der Zerstörer bei der 15. Zerstörer Flottille in Rosyth in Dienst.
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im September 1939 wurde die Wanderer zusammen mit ihrer Flottille (Vanity, Vansittart, Volunteer, Whitehall, Witch, Witherington und Wolverine) zur Plymouth Navy Base geschickt, um sich dem Western Approaches Command anzuschließen. Am 13.09.1939 wurde sie, zusammen mit der HMS Whirlwind, ausgesandt um den Konvoi OB-4 zu eskortieren.
Am 07.01.1940 diente sie zusammen mit der HMS Aberdeen als Eskorte für den Konvoi OG-13F (23 Schiffe) nach Gibraltar.
Der Konvoidienst dauerte bis zum 27.04.1940. Danach wurde sie zur Heimatflotte versetzt, um die Evakuierung alliierter Truppen aus Norwegen im Rahmen der Operation Alphabet zu unterstützen. Am 29.04.1940 lief sie zusammen mit fünf anderen Zerstörern (Somali, Mashona, Sikh, Walker und Westcott) und den leichten Kreuzern Sheffield, Arethusa und Galatea nach Åndalsnes aus. Während der Operation rettete die Wanderer 150 Soldaten, lief jedoch dabei auf und musste von der HMS Sikh freigeschleppt werden.
Am 03.05.1940 wurde ihre Kennnummer in I.74 geändert, da die Royal Navy die Identität aller ihrer Schiffe änderte, um den Feind zu verwirren.
Am 06. und 07.06.1940 nahm die Wanderer an der an Operation Cycle, der Evakuierung alliierter Truppen aus Le Havre, Frankreich teil. Im August 1940 rettete die Wanderer zusammen mit der HMS Anthony 55 Überlebende der Jamaica Pioneer.
Als sie am 02.06.1941 zusammen mit der Korvette HMS Periwinkle den Konvoi OB-239 eskortierte, versenkte sie U 147 westlich von Skerryvore.
Im Juli 1941 war die Wanderer an der Anfangsphase der Operation Substance beteiligt, als sie den Konvoi WS-9C durch die North West Approaches eskortierte. Im August eskortierte sie dann den Konvoi SL-81, als er vom deutschen U-Boot U 204 entdeckt wurde, das sofort Verstärkung herbei rief. Als U 401 ankam, griffen sie gemeinsam an. Dabei wurde U 401 von der Wanderer zusammen mit HNoMS St. Albans und HMS Hydrangea versenken. Der SL-81 erlitt in den nächsten zwei Tagen weitere Verluste durch U-Boot- und Luftangriffen.
Am Abend des 18.08.1941 wurde der Wanderer von den C-in-C Western Approaches signalisiert: "Fahren Sie mit OG-71 weite und führen Sie zwei Stunden lang hinter dem Konvoi eine U-Bootssuche durch, bevor Sie zurückkehren. Der Konvoi wird von U-Booten beschattet." OG-71 war ein nach Gibraltar ausgehender Konvoi, dem eine schwere Zeit bevorstand, und als die Wanderer dort ankam, war der norwegische Zerstörer Bath bereits von Torpedos versenkt worden. Die Wanderer schloß sich der Hydrangea an, um 42 Überlebende zu retten (obwohl 2 später an Bord starben).
1942 wurde der Eskortdienst im Atlantik weiter fortgesetzt, und im September 1942 ging die Wanderer die Brooklyn-Werft der US Navy, um Reparaturen und Umrüstungen durchzuführen.
Januar bis Mai 1943 verbrachte die Wanderer bei HMNB Devonport zur Umrüstung und Umbau als Langstreckeneskorte; Der Kessel Nr. 1 wurde entfernt, um Platz für mehr Kraftstofftanks und Mannschaftsunterkünfte zu schaffen. Zwei ihrer Hauptgeschütze (A und Y) wurden ausgebaut und durch eine nach vorne werfende Hedgehog und eine erhöhte Wasserbombenkapazität für die Werfer achtern zu erreichen. Die Torpedorohre wurden durch Wasserbombenlager und ein 2 Oerlikon 20-mm-Kanonen mittschiffs ersetzt, ein weiteres Paar kam in den Brückenflügel. die 2-Pfünder wurden entfernt; Ihr Gunnery Director Tower und die Torpedosteuerung wurden von der Brücke entfernt und durch einen ASDICS-Schaltschrank ersetzt. Sie war mit ASDICS vom Typ 144 ausgestattet(Sonar), Zielanzeigeradar Typ 271 und Luftwarnradar Typ 291; die neueste Ausrüstung für drahtlose Telegrafie (W/T), Funksender (R/T) und Hochfrequenzpeilung (HF/DF) wurde installiert.
Der Effekt des Entfernens des Kessels bestand darin, die Höchstgeschwindigkeit auf 27,5 Knoten zu reduzieren, aber das mehr an Treibstoffs erhöhte die Reichweite und ihre Besatzungsstärke wurde auf 193 Mann erhöht.
Im Juli 1943 begann sie damit, einen Konvoi von Truppentransporter für die Invasion der Alliierten in Sizilien, bekannt als Operation Husky, zu eskortieren. Am 25.08.1943 kam sie während eines Konvois von Großbritannien nach Gibraltar gegen 4.30 Uhr in Radarkontakt mit dem aufgetauchten U 523. Als sich die Wanderer näherten, tauchte das U-Boot und der Zerstörer mussten es mit dem Sonar suchen. Er verloren vorübergehend den Kontakt, als das U-Boot unter den Konvoischiffen hindurchfuhr, schließlich wurde der Kontakt wieder hergestellt und die Korvette HMS Wallflower geann mit Hedgehog und Wasserbombenangriffen. U 523 wurde schließlich zu aufzutauchen gezwungen. Die alliierten Schiffe richteten ihre Artillerie auf das U-Boot und zwangen die Besatzung das U-Boot zu verlassen. 37 Besatzungsmitglieder wurden gerettet. Am folgenden Tag landete die Wanderer, im Rahmen der Operation Alacrity, der Besetzung von Luftwaffenstützpunkte, mit einem Vorauskommando der Royal Air Force, auf den Azoren.
Anschließend wurde die Wanderer zum Konvoi JW-55B entsandt, der Teil der Rußlandkonvois war. Am m 20.12.1943 verließ die Wanderer Loch Ewe aus. Die Eskortengruppe blieb bei dem Konvoi bis weit in den Polarkreis hinein, bevor sie zum Auftanken nach Hause ablief. Wenige Tage später waren britische Kriegsschiffe des Konvois JW-55B in die Schlacht am Nordkap verwickelt.
Am 17.01.1944 suchte die Wanderer zusammen mit der Fregatte Glenarm und der Korvette Geranium nach einem deutschen Blockadebrecher, als sie einen schwachen Sonarkontakt südwestlich von Cape Clear entdeckten, der sich als U-Boot herausstellte. Zusammen führten sie mehrere Hedgehog-Angriffe mit geringer Wirkung durch, bevor die Wanderer einen Wasserbombenangriff unternahm, der das U-Boot versenkte. Das U-Boot wurde als U 305 identifiziert, aber neuere Forschungen legen nahe, dass es sich um U 377 handelte.
Vom 22. bis 27.02.1944 begleitete die Wanderer den Flugzeugträger HMS Chaser am Konvoi JW-57, der von U-Booten angegriffen wurde, wobei ein Zerstörer verloren ging. Die Wanderer fuhr dann mit dem Rest ihrer Escort-Gruppe zu den Färöer-Inseln um aufzutanken. Dabei gerieten sie in einen Sturm, den drei Schiffe der Gruppe als Stärke 12 auf der Beaufort-Skala registrierten. Da der Treibstoff zur Neige ging, mussten sie weiterfahren und kehrten sicher zurück, jedoch mit schweren Wetterschäden.
Weitere Modifikationen erfolgten Ende März 1944, als die Wanderer auf ziemlich mysteriöse Weise mit einer einzelnen montierten 2-Pfünder- Kanone auf dem Vorschiff und einer weiteren 20-mm-Oerlikon-Kanone auf dem Achterdeck ausgestattet wurde.
Im April 1944 wurde die Wanderer mit der Begleitgruppe 105 zur Unterstützung der Operation Neptune, der Landungsoperationen in der Normandie, in den Ärmelkanal verlegt. Am 28.05.1944 eskortierte sie den Motor Launch 10 beim Minenlegen vor der Bretagne. Ebenfalls im Mai 1944 griff sie ein deutsches T-Boot im Kanal an und schoß es in Brand.
Zwischen dem 04. und 06.06.1944 eskortierten die Begleitgruppe 105 (Wanderer, HMS Tavy, HMS Dianella und HMS Geranium) und die Korvetten Summerside, Woodstock und Regina der Royal Canadian Navy den Konvoi EBM-2, bestehend aus 30 Transportschiffen und fünf weiteren Frachtern vom Bristolkanal bis zur Western Task Force vor Omaha Beach, Ankunft am D-Day plus eins.
Am 05.07.1944 entdeckte die Wanderer, als sie einen Konvoi nördlich von Pointe de Barfleur eskortierte, U 390 und begann, zusammen mit HMS Tavy einen Hedgehog-Angriff, der zu ihrer fünften und letzten U-Boot Versenkung führte.
Im Chatham Dockyard wurde die Wanderer nochmals auf Seetüchtigkeit überprüft, wobei bestätigt wurde, dass das 25 Jahre alte Schiff nicht mehr seetüchtig oder sogar reparierbar war. Im September 1945 wurde Wanderer auf die Entsorgungsliste gesetzt und bis zum 03.01.1946 verkauft, um von Hughes Bolckow verschrottet zu werden.
Übersetzt aus dem englischen aus Wikipedia → | HMS Wanderer (D.74)