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KTB U 21 - 7. Unternehmung Seite 3

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26.03.1940
rechnete ich mit einer westlichen Versetzung, sie wurde jedoch im Kurs nicht berücksichtigt. Wind war Ost 6-7, vereinzelter Schneefall. Die Funkpeilung von Lister hatte ich 15° an Stb. somit mußte ich freikommen. Der Funkpeiler arbeitet gut, auf der letzten Reise navigierte ich 14 Tage nur mit ihm und Lot und hatte beim Ansteuern von Leuchtschiff F nur einen Fehler von 0,5 sm. Es wurde mit Freilot weiter gelotet, doch ohne Erfolg.
Gegen 2300 Uhr ging ich wieder auf die Brücke, wies den Ausguck an, gut aufzupassen, besonders nach Stb., da wir die Feuer bekommen mußten. Es wurde mir gegen 2330 Uhr gemeldet: Schatten an Bb. quer. Ich nahm mein Glas vor die Augen und im selben Augenblick befahl der Ob.Strm. Casper, der Wache hatte: Beide Maschinen stopp. Beide Maschinen äußerste Kraft zurück. Im nächsten Moment erfolgte ein harter Aufschlag, das Boot wurde ca. 20° achterlastig und legte sich nach Bb. Seite hart über (ca. 50°). Ich glaubte fest an eine Kollision. Da das Licht ausgefallen und kein Überblick vorhanden war, befahl ich: Alle Mann aus dem Boot. Zur Zeit des Auflaufens setzten Schneeböen ein, es war nichts zu sehen. Wir waren vierkant auf einen flach abfallenden Felsen aufgelaufen, voraus erkannte ich nun flache Felsen, schneebedeckt.
Nach Rücksprache mit dem N.O. der Tsingtau (z.Zt. Christiansund) bestätigte er meine Annahme, daß auch bei ihm die Funkpeilungen von Lister zu keinem Schiffsort zu benutzen waren. Die liegen weit außen. Auch fragte ich der Kpt. Tönnensen der norwegischen Marine nach der genauen Position des Funkfeuers, er gab mir darauf keine Antwort, ebenso nach dem Brennen, sowie der Kennung der Feuer.
Das Atlaslot wurde bei jeden Freilotwurf angestellt, ca. alle 20 Min., von einem dauernden Laufen des Atlaslot wurde abgesehen. Die Erfahrung der letzten Reise zeigte, dass die Feuchtigkeit im Boot das Lot stark beeinflußt. Die Schwankungen im Lichtstromkreis werden, je länger das Lot angestellt ist, stärker, es ging so weit, daß das Lot falsch anzeigte. Mit dem Föhn mußte laufend getrocknet werden, um es nur einigermaßen gebrauchsfähig zu halten. Bei Unterwasserfahrt zeigte es garnicht mehr an. Aus diesem Grunde ließ ich das Lot nicht dauernd angestellt.
Die Lage des Bootes war hoffnungslos. See und Wind hatten zugenommen, Wind Ost 7 böig, starke Schwell, der Schnee war ebenfalls dichter. Das Boot setzte hart auf den Druckkörper auf, es lag vorne fest, die Stöße waren in Höhe der Zentrale. Der L.I. und Ob.Masch. sollten die Maschinenschäden feststellen, wie weit die Maschine noch klar war. Ich mußte um das Boot zu retten, es auf ebenen Kiel bekommen.

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