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KTB U 21 - 7. Unternehmung Seite 4

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26.03.1940
Mir wurde gemeldet: Boot dicht, Bb. E-Maschine klar. Die Spannung der Batterie betrug 127 Volt. Mit Trimmen, Fluten, Alle-Mann-Manöver sowie Maschinenmanöver, sowie dem Umstand, daß der Wind das Boot achtern herum drückte, richtete sich das Boot langsam auf, bis es nach ungefähr 30 Min. auf ebenen Kiel lag. Es war mit dem Heck herumgeschlagen und lag parallel zur Küste, Kurs ca. 5°.
Ich gab mit FT an B.d.U. um ca. 2350 Uhr: Aufgelaufen Qu. 3529. Erbitte Hilfe.
Der L.I. meldete mir den Maschinenbefund:
Stb. Diesel: Wassereinbruch, Zylinderköpfe hochgeschlagen, Packungen zerstört.
Bb. Diesel: Wie bei Stb. Diesel, zusätzlich: Zylinder 3 Buchse und Kolbenstange ausgebrochen, Zylinder 3 u. 6 Treibstangen verbogen.
Stb. E-Maschine: Sicherungen durchgeschlagen.
Bb. E-Maschine: Wie bei Stb. und Wicklung durchgeschlagen.
Ich gab dem L.I. den Auftrag, alles zu versuchen, um einen Diesel klar zu machen.
27.03.1940
Der Zustand war hoffnungslos, das Boot lag vorn fest, wurde von jeder See ca. 30 cm gehoben und in der Höhe der Zentrale so hart aufgesetzt, daß ich damit rechnete, es schlägt leck oder bricht. Gegen 0030 Uhr kam vom B.d.U.: Genauer Schiffsort und Zustand melden.
Meine Antwort lautete: Maschinen D.U., Druckkörper noch dicht. Südostecke Lindesnes. Ich war fest der Annahme, bei Lindesnes aufgelaufen zu sein, eine Funkpeilung um 0100 von Lister lief ebenfalls über Lindesnes. Die F.T.-Empfangsverhältnisse waren äußerst schwierig, bei dem harten Aufsetzen war kein Empfang.
In dieser hoffnungslosen Lage, zumal der Seegang stärker wurde und das Boot härter Aufsetzte, entschloß ich mich, mich auf das Schlimmste vorzubereiten. Dem W.O., Oblt.z.S. Bartels befahl ich, alle Geheim-Sachen und Gkdos-Sachen bis auf die für den FT-Empfang nötigen Hilfsunterlagen für den 27. und 28.3. zu vernichten. Die nicht in der Maschine beschäftigten Soldaten wurden in den Bugraum genommen und zerrissen unter Aufsicht des W.O. die Geheimpapiere. An Deck wurden Eimer mit Löchern versehen und in ihnen diese Papierstücke unter meiner Aufsicht verbrannt. Den Befehl "Hartmut", sowie meinen Operationsbefehl verbrannte ich persönlich, ohne ihn gelesen zu haben. Die auf beiliegender Liste aufgeführten Geheimsachen wurden vernichtet.
Inzwischen kam mit FT die Anweisung für U 22 zur Hilfe zu kommen. Dies war gegen 0200 Uhr.

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