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Vidar

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Nationalität: Dänemark
Typ: Dampffrachtschiff
Baujahr: 1915
Bauwerft: Burmeister &. Wain´s Maskin &. Skibsbyggeri Aktieselskab, Kopenhagen
Reederei: Det Forenede Dampskibselskab, Kopenhagen
Heimathafen: Esbjerg
Kapitän: Hans Nielsen Fischer

Schiffsmaße

Tonnage: 1.353 BRT
Tragfähigkeit: -
Länge: 77.00 m
Breite: 11.30 m
Tiefgang: 5.20 m
Geschwindigkeit: 12 kn
Bewaffnung: Nein

Route &. Fracht

Route: Grimsby (Großbritannien) - Tyne (Großbritannien) - Esbjerg (Dänemark)
Fracht: Stahlbarren
Geleitzug: Einzelfahrer

Der Angriff erfolgte durch

U-Boot: U 21
Kommandant: Wolf-Harro Stiebler
Datum: 31.01.1940
Ort: Nordsee, südwestlich Stavanger (Norwegen)
Position: 58°39' Nord - 02°00' Ost
Planquadrat: AN 4245
Waffe: Torpedo
Tote: 16
Überlebende: 18
U 21 sichtete am 31.01.1940 um 19:00 Uhr zwei Dampfer, mit Positionslichtern aber ohne Nationalitätsabzeichen, und lief darauf zu. Um 19:48 Uhr schoß Stiebler einen Torpedo auf den vorderen der beiden Dampfer. Der Oberflächenläufer detonierte vor dem Schiff, das daraufhin stoppte. Der zweite Torpedo, um 19:50 Uhr, fiel durch einen Bedienfehler nicht. Der dritte Torpedo, um 19:54 Uhr, traf die VIDAR am Heck. Nun wandte sich U 21 dem zweiten Dampfer zu. Der Torpedo, um 20:11 Uhr, war erneut ein Oberflächenläufer, der vor dem Schiff detonierte. Der Dampfer war die DISCO, die die Überlebenden der VIDAR aufnahm. Der Kapitän und 15 Besatzungsmitglieder der VIDAR kamen ums Leben. 18 Besatzungsmitglieder wurden vom dänischen Dampfer DISCO gerettet und später an Land gesetzt.
Aus dem Kriegstagebuch U 21:
In den Morgenstunden erfolglos. Abends aufgetaucht zwang mich See und Wind beizudrehen, um guten Ausguck zu haben. Gegen 1900 Uhr wurden 2 weiße Lichter Bb. 2 Dez achterlicher als Dwarz gesichtet. "21" steuerte 80° langsame Fahrt mit einer Maschine. Es wurde sofort auf sie zugehalten, es waren 2 Dampfer in spitzer Staffel fahrend. Beide zeigten alle vorgeschriebenen Positionslampen doch keine Erkennungszeichen an der Bordwand, und keine bezeichnete Flagge. Der Angriff auf den vorderen wurde angesetzt. Mit L.F. wurde Lage 80 angestrebt. Der Dampfer lief gegen die hohe See nur 4-5 sm. Bei Lage 70° E 700 wurde geschossen (G 7a). "U 21" arbeitete schwer in der See. Nach 17 sec. erfolgte eine heftige Detonation, es wird angenommen der Torpedo durchbrach die Oberfläche. Der Dampfer stoppte, schlug quer zur See und rief mit Morselampe den Hintermann an. In der Zeit lief "U 21" das 2. Mal an. Ich ging auf nähere Entfernung 400 m, befahl los, es erfolgte nach der abgelaufenen Zeit nichts. Der Torpedo war nicht gefallen. Grund Bedienungsfehler. Mit hart Bb.-Ruder und Stb. A.K. drehte U 21 nicht an vor der schweren See. So mußte ich mit A.K. zurück gehen um nicht zu dicht an den Dampfer heranzukommen. Ich zog mich 400 m zurück, nahm dabei schwere See über den Turm und ca. 2 t Wasser durchs Luk. Dann ging ich zum 3. Anlauf über. Auf 400 m schoß ich y = 90° Vg 0 eigene Fahrt 4 sm. Nach 30 sek. ein dumpfer Schlag, eine Detonationssäule an der hinteren Ladeluke. Auf dem Dampfer war ein großes Durcheinander festzustellen, er hatte viel Licht an Deck und Leute liefen durcheinander. Auf der 600 m Welle wurde der SOS-Ruf mit Position, dazu "Mine" gehört. Es war der dänische Dampfer "Vidar" 1363 Brt. Ich drehte ab um auf den 2. Dampfer anzulaufen, dieser, der Däne "Disko"
kam "Vidar", der inzwischen leichten Rauch und vereinzelte Stichflammen zeigte zu Hilfe. Es legte sich in Lee von "Vidar" gegen die See, doch stand er nordöstlich vorgesetzt, wie ich beim Anlauf feststellte. So mußte ich auf 800 m schießen, da 2 Rettungsboote, ein weißes Licht zeigend von "Vidar" abgesetzt hatte und ich ihnen sonst zu nahe kam. Mit Lage 90 vg. 0 auch hier erfolgte nach 25 sek. eine sehr heftige Detonation, eine sehr hohe Säule verdeckte den Dampfer für längere Zeit, ich glaube schon an einen Treffer, nach dem Zusammenbrechen der Säule lag "Disko" friedlich da. Sehr enttäuscht drehte ich ab um auf Tiefe nachzuladen.
Gebiet Qu. 4245.
1. Torpedo 1948 Uhr.
2. Torpedo 1945 Uhr.
3. Torpedo 2011 Uhr.
Um 2020 Uhr auf Tiefe gegangen, 4. Torpedo geladen.
2130 Uhr aufgetaucht. Jetzt wurde mir Bb.-Diesel unklar gemeldet, eine Wellenbuchse hatte sich festgefahren. Mit 1 Motor suchte ich noch einige Zeit, ging dann auf südlichen Kurs. Es wurde nichts gesichtet. Der Rundfunk meldet den Verlust von "Vidar" durch Auflaufen auf Mine.

Literaturverweise

Busch/Röll - "Deutsche U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 23. → Amazon
Gröner - "Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944" - J.F. Lehmanns Verlag 1976 - S. 249. → Amazon
Jordan - "The Worlds Merchant Fleets 1939" - US-Naval Inst.PR Verlag 1998 - S.369, 573. → Amazon
Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 – 1945 – KTB U 1 – U 50" - Eigenverlag - S. 100. → Amazon
Rohwer - "Axis Submarine Successes of World War Two 1939 – 1945" - Greenhill Books Verlag 1998 - S. 12. → Amazon
"Kriegstagebuch U 21 - 25.12.1939 - 09.02.1940 - S. 3 - 4.

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