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U 405

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Typ: VII C
Bauauftrag: 16.10.1939
Bauwerft: Danziger Werft AG, Danzig
Serie: U 401 - U 430
Baunummer: 106
Kiellegung: 08.07.1940
Stapellauf: 04.06.1941
Indienststellung: 17.09.1941
Kommandant: Rolf-Heinrich Hopmann
Feldpostnummer: M - 35 435

Kommandanten

17.09.1941 - 01.11.1943 Korvettenkapitän Rolf-Heinrich Hopmann

Flottillen

17.09.1941 - 28.02.1942 Ausbildungsboot 8. U-Flottille Danzig - Klick hier → Ausbildung
01.03.1942 - 30.06.1942 Frontboot 1. U-Flottille Brest
01.07.1942 - 28.02.1943 Frontboot 11. U-Flottille Bergen
01.03.1943 - 01.11.1943 Frontboot 6. U-Flottille St. Nazaire

Unternehmungen

1. Unternehmung
26.02.1942 - Kiel → → → → → → 27.02.1942 - Helgoland
01.03.1942 - Helgoland → → → → → → 05.03.1942 - Drontheim
07.03.1942 - Drontheim → → → → → → 22.03.1942 - Drontheim
U 405, unter Korvettenkapitän Rolf-Heinrich Hopmann, lief am 26.02.1942 von Kiel aus. Nach Schlußtrimm und der Restausrüstung in Helgoland, operierte das Boot im Nordmeer. Am 05.03.1942 lief U 405 in Drontheim ein wo es 24 Stunden in Bereitschaft lag. Nach dem erneuten Auslaufen operierte das Boot wieder im Nordmeer. Nach 24 Tagen, lief U 405 am 22.03.1942 in Drontheim ein.
U 405 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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2. Unternehmung
26.04.1942 - Drontheim → → → → → → 08.05.1942 - Harstad
09.05.1942 - Harstad → → → → → → 10.05.1942 - Skjomenfjord
U 405, unter Korvettenkapitän Rolf-Heinrich Hopmann, lief am 26.04.1942 von Drontheim aus. Das Boot operierte im Nordmeer. Es gehörte auf dieser Unternehmung zur U-Boot-Gruppe Strauchritter. Der Rückmarsch führte über Harstad (Proviantergänzung) in den Skjomenfjord. Nach 14 Tagen und zurückgelegten 2.882 sm über und 37,7 sm unter Wasser, lief U 405 am 10.05.1942 in den Skjomenfjord ein.
U 405 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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Verlegungsfahrt
12.05.1942 - Skjomenfjord → → → → → → 15.05.1942 - Narvik
12.05.1942 - Narvik → → → → → → 15.05.1942 - Bergen
19.05.1942 - Bergen → → → → → → 19.05.1942 - Bergen
20.05.1942 - Bergen → → → → → → 20.05.1942 - Kristiansand
21.05.1942 - Kristiansand → → → → → → 22.05.1942 - Kiel
U 405, unter Korvettenkapitän Rolf-Heinrich Hopmann, lief am 12.05.1942 aus dem Skjomenfjord aus. Das Boot verlegte, über Narvik (Wasserübernahme), Bergen (Werftbesprechung), nochmals Bergen (Einlaufen wegen U-Bootgefahr) und Kristiansand (Übernachtung), in die Werft nach Kiel.
3. Unternehmung
16.07.1942 - Kiel → → → → → → 17.07.1942 - Kristiansand
18.07.1942 - Kristiansand → → → → → → 18.07.1942 - Haugesund
19.07.1942 - Haugesund → → → → → → 19.07.1942 - Bergen
20.07.1942 - Bergen → → → → → → 23.07.1942 - Skjomenfjord
23.07.1942 - Skjomenfjord → → → → → → 23.07.1942 - Narvik
23.07.1942 - Narvik → → → → → → 16.08.1942 - Harstad
16.08.1942 - Harstad → → → → → → 16.08.1942 - Narvik
16.08.1942 - Narvik → → → → → → 16.08.1942 - Skjomenfjord
U 405, unter Korvettenkapitän Rolf-Heinrich Hopmann, lief am 19.07.1942 von Haugesund aus. Nach Brennstoffergänzung in Kristiansand, Einlaufen wegen Sperrung der Schären, in Haugesund, Ölübernahme in Bergen und Brennstoff- Wasser- und Proviantübernahme in Narvik, operierte das Boot im Nordmeer. Es gehörte auf dieser Unternehmung zur U-Boot-Gruppe Nebelkönig. Der Rückmarsch führte, über Harstad (Proviantübernahme) und Narvik (Berichterstattung), in den Skjomenfjord. Nach 31 Tagen und zurückgelegten 5.786 sm über und 44 sm unter Wasser, lief U 405 am 16.08.1942 in Skjomenfjord ein.
U 405 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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4. Unternehmung
26.08.1942 - Skjomenfjord → → → → → → 26.08.1942 - Narvik
26.08.1942 - Narvik → → → → → → 26.08.1942 - Harstad
27.08.1942 - Harstad → → → → → → 20.09.1942 - Narvik
20.09.1942 - Narvik → → → → → → 20.09.1942 - Skjomenfjord
U 405, unter Korvettenkapitän Rolf-Heinrich Hopmann, lief am 26.08.1942 von Skjomenfjord aus. Nach Proviantergänzung in (Harstad), operierte das Boot im Nordmeer. Es gehörte auf dieser Unternehmung zur U-Boot-Gruppe Trägertod. Der Rückmarsch führte über Narvik (Berichterstattung), in den Skjomenfjord. Nach 25 Tagen und zurückgelegten 4.561 sm über und 45 sm unter Wasser, lief U 405 am 20.09.1942 wieder in den Skjomenfjord ein.
U 405 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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Verlegungsfahrt
22.09.1942 - Skjomenfjord → → → → → → 22.09.1942 - Narvik
22.09.1942 - Narvik → → → → → → 24.09.1942 - Bergen
U 405, unter Korvettenkapitän Rolf-Heinrich Hopmann, lief am 22.09.1942 aus dem Skjomenfjord aus. Das Boot verlegte, über Narvik, in die Werft nach Bergen. Am 24.09.1942 lief U 405 in Bergen ein.
Verlegungsfahrt
07.11.1942 - Bergen → → → → → → 09.11.1942 - Skjomenfjord
U 405, unter Korvettenkapitän Rolf-Heinrich Hopmann, lief am 07.11.1942 von Bergen aus. Das Boot verlegte, nach dem Werftaufenthalt, zurück in den Skjomenfjord. Am 09.11.1942 lief U 405 in den Skjomenfjord ein.
5. Unternehmung
11.11.1942 - Skjomenfjord → → → → → → 11.11.1942 - Narvik
11.11.1942 - Narvik → → → → → → 11.11.1942 - Harstad
11.11.1942 - Harstad → → → → → → 11.12.1942 - Harstad
12.12.1942 - Harstad → → → → → → 12.12.1942 - Narvik
U 405, unter Korvettenkapitän Rolf-Heinrich Hopmann, lief am 11.11.1942 von Skjomenfjord aus. Nach Proviantergänzung in Harstad, operierte das Boot im Nordmeer. Es gehörte auf dieser Unternehmung zur U-Boot-Gruppe Boreas. Der Rückmarsch führte über Harstad (Proviant ergänzt), nach Narvik. Nach 31 Tagen und zurückgelegten 4.349 sm über und 69 sm unter Wasser, lief U 405 am 12.12.1942 in Narvik ein.
U 405 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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Verlegungsfahrt
13.12.1942 - Narvik → → → → → → 15.12.1942 - Bergen
U 405, unter Korvettenkapitän Rolf-Heinrich Hopmann, lief am 13.12.1942 von Narvik aus. Das Boot verlegte in die Werft nach Bergen. Am 15.12.1942 lief U 405 in Bergen ein.
6. Unternehmung
07.02.1943 - Bergen → → → → → → 23.03.1943 - St. Nazaire
U 405, unter Korvettenkapitän Rolf-Heinrich Hopmann, lief am 07.02.1943 von Bergen aus. Das Boot operierte im Nordatlantik und südwestlich Island. Es wurde am 17.03.1943 von U 119 mit 21 m³ Brennstoff versorgt. U 405 gehörte auf dieser Unternehmung zu den U-Boot-Gruppen Neptun und Westmark. Nach 41 Tagen und zurückgelegten 5.982 sm über und 82 sm unter Wasser, lief U 405 am 23.03.1943 in St. Nazaire ein.
U 405 konnte auf dieser Unternehmung 2 Schiffe mit 11.832 BRT versenken.
Klicke hier → Versenkte oder beschädigte Schiffe
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7. Unternehmung
02.05.1943 - St. Nazaire → → → → → → 21.05.1943 - St. Nazaire
U 405, unter Korvettenkapitän Rolf-Heinrich Hopmann, lief am 02.05.1942 von St. Nazaire aus. Das Boot operierte im Nordatlantik. Die Unternehmung wurde wegen einer starken Ölspur vorzeitig abgebrochen. Nach 19 Tagen und zurückgelegten 1.981 sm über und 473 sm unter Wasser, lief U 405 am 21.05.1943 wieder in St. Nazaire ein.
U 405 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
Klick hier → Original KTB für die 7. Unternehmung
8. Unternehmung
29.08.1943 - St. Nazaire → → → → → → 01.09.1943 - St. Nazaire
25.09.1943 - St. Nazaire → → → → → → 27.09.1943 - St. Nazaire
10.10.1943 - St. Nazaire → → → → → → 01.11.1943 - Verlust des Bootes
U 405, unter Korvettenkapitän Rolf-Heinrich Hopmann, lief am 29.08.1943 von St. Nazaire aus. Am 01.09.1943 und am 27.09.1943 mußte, nach Defekten nach dem Prüfungstauchen, wieder in St. Nazaire eingelaufen werden. Nach den Reparaturen und abermaligen Auslaufen, operierte das Boot im Mittel- und im Nordatlantik. Es gehörte auf dieser Unternehmung zu den U-Boot-Gruppen Siegfried und Siegfried 1. Nach 64 Tagen wurde U 405 von einem amerikanischen Kriegsschiff versenkt.
U 405 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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Verlustursache

Boot: U 405
Datum: 01.11.1943
Letzter Kommandant: Rolf-Heinrich Hopmann
Ort: Nordatlantik
Position: 49°00' Nord - 31°14' West
Planquadrat: BD 2835
Verlust durch: Rammstoß und Artillerie
Tote: 49
Überlebende: 0
Klick hier → Besatzungsliste U 405
U 405 wurde am 01.11.1943 im mittleren Nordatlantik durch Artillerie, Rammstoß, und Handfeuerwaffen des amerikanischen Zerstörers USS BORIE (DD-215) (Lt. Charles-Harris Hutchins) versenkt.
U 405 konnte auf 8 Unternehmung 2 Schiffe mit 11.841 BRT versenken.
Busch/Röll schreiben dazu:
Ich zitiere: Am Morgen des 01.11.43 ortete der US-Geleitzerstörer BORIE von der Escort Gruppe des Flugzeugträgers CARD ein U-Boot. BORIE drehte zu und erhöhte die Fahrt. Aber das U-Boot tauchte weg, es dauerte eine Weile, ehe es dem verfolgenden Zerstörer wieder gelungen war, die Fühlung im Horchgerät herzustellen. Die Entfernung betrug etwa eine Seemeile. BORIE lief näher, ortete und griff an, als der Abstand auf eine Viertelmeile geschrumpft war. Sämtliche Wasserbomben saßen gut. Die Bomben gingen hoch. Weiße Wasserwände wuchsen aus der See. Krachen, Bersten und lang anhaltendes Grollen und Dröhnen. Dann brach unter Rauschen und Zischen das U-Boot schwer beschädigt an der Wasseroberfläche hervor.
BORIE richtete sofort ihren 24-cm-Scheinwerfer auf das Ziel. Hielt es fest. Eröffnete aus allen Kalibern das Feuer. Zugleich ging der Zerstörer mit beiden Maschinen auf äußerste Kraft und setzte zum Rammstoß an. Während die Granaten über den Turm des U-Bootes orgelten und Maschinenwaffen in die Turmverkleidung hämmerten, ging die Geschützbesatzung an die Kanone. Dan blitzte und bellte es. Die ersten Granaten jagten hinüber, stanzten breite Löcher in die Flanken des Zerstörers, krepierten in Brücke und vorderem Maschinenraum. Dazwischen blaffte die Flak, zog die Leuchtspur ihre Bahn. Dampf zischte. Dazu Schreie. Abschüsse der Geschütze. Rattern der MGs. Schein von Mündungsfeuer. Tote, Verwundete. Befehle. Geschrei.
U 405 wehrte sich mit dem Mut der Verzweiflung. Die Geschützbedienung fällt. Andere springen dazu und schießen weiter. Da fegte eine amerikanische 10-cm-Granate das ganze Geschütz außenbords. U 405 feuerte mit der Flak weiter. Das U-Boot lief hohe Fahrt und konnte parallel Kurs zu dem unablässig feuernden Zerstörer halten, der von Steuerbord achtern aufkam, eindrehte und zum Rammstoß ansetzte. Im letzten Augenblick zog auch Hopmann hart nach Backbord herum, so daß der Zerstörer nicht vierkant, sondern nur in einem stumpfen Winkel von 30 Grad das Boot etwa 10 Meter hinter dem Bug traf und sich dabei auf das Vorschiff schräg darüber hinaus schob. Wie zwei Wild verklammerte Kämpfer blieben Zerstörer und U-Boot aneinander hängen.
Zwei Geschütze des Zerstörers und drei 2-cm-Maschinenkanonen hielten den Turm des U-Bootes unter Feuer, während die Mannschaften der BORIE auf die an Deck befindlichen U-Boot-Männer losgingen. Der amerikanische Kampfbericht über dieses Duell war auch in einer amtlichen Darstellung der US-Admiralität veröffentlicht. Amerikanische Matrosen an einem MG zersiebten die Turmverkleidung . Die Zerstörerbesatzung feuerte aus Gewehren, Pistolen, Maschinenpistolen, Signalpistolen oder was sonst gerade zur Hand war, auf die Deutschen, während die beiden ineinander verbissenen Fahrzeuge in der schweren See, etwa sieben Meter hoch von Wellental zu Wellenkamm, knirschend und ächzend gegeneinander arbeiten, so daß sich das Geräusch reißenden Stahls schaurig dem Gefechtslärm, dem Schreien und Schießen beimischte.
Lt. Brown hielt Turm und Deck von U 405 unter einem Geschoßregen seiner Maschinenpistole. Heizer Southwick, ein Meister in Messerwerfen, schleudert sein riesiges >>Bowie<<-Messer einem Deutschen in den Leib. Obermaat Kruz schlug einen Deutschen mit einem leeren 10-cm-Kartuschenkasten über Bord. Aber obwohl etwa dreißig U-Boot-Männer in diesem ungleichen Gemetzel fielen, in dem die Amerikaner von oben her auf sie schossen, gaben sie den Kampf nicht auf. Sie warfen mit Handgranaten. Schlugen mit leeren Kartuschen zurück. Feuern mit Signalpistolen in die Gesichter der Zerstörermatrosen. Und auch die Schiffskörper kämpfen gegeneinander. An den stählernen Druckkörper des U-Bootes riß sich der in der hohen See hart arbeitende Zerstörer seine Boden- und Seitenbeplattung immer mehr auf. Die ganze Backbordseite war zerfetzt und zerlöchert, und in dem Heiz- und Kesselräumen schabbte bald Wasser kniehoch. Nach etwa 10 Minuten Kampf Mann gegen Mann gelang es Hopmann, sein Boot mit äußerster Kraft zurück unter dem Zerstörer herauszuziehen. Mach etwa 300 Meter Entfernung eröffnete er sofort wieder das Feuer und drehte dann hart einwärts, während BORIE mit größerem Drehkreis außen mitdrehte, eine neue Gelegenheit zum Rammen suchend.
10-cm-Granaten schlugen in den achteren Torpedoraum auf U 405 nahe den Dieselabgasklappen ein. BORIE schoß einen Torpedo vorbei. Da das Heckrohr des U-Bootes gerade auf den Scheinwerfer gerichtet war, läßt ihn der Zerstörerkommandant löschen. Sofort versuchte das U-Boot ins schützende Dunkel abzulaufen. Aber BORIE folgte mit 27 Meilen Fahrt, Wasserbomben mit flacheingestellter Zündung zum Wurf bereit. Trotz seiner Beschädigung wagte der Zerstörer einen zweiten Rammversuch. Er war jetzt auf Kollisionskurs mit U 405, aber plötzlich schwang der Bug des U-Bootes hart herum. Hopmann versuchte, den Spieß umzudrehen und seinerseits den Amerikaner zu rammen. Beinahe glückte es. Aber BORIE vollzog ein seemännisch glänzendes Abwehrmanöver und legte im letzten Augenblick hart Backbord Ruder, gab Backbordmaschine >>Volle zurück<<, ließ die Steuerbordmaschine stoppen, kam noch richtig herum, und setzte U 405 eine Wasserbombenserie genau vor den Bug.
Drei weitere Ladungen, wenige Sekunden später geworfen, lagen ebenfalls genau deckend und hoben das U-Boot mittschiffs buchstäblich aus dem Wasser. Gestoppt, blieb es knapp zwei Meter vor der Bordwand des Zerstörers liegen. Noch einmal versuchte Hopmann rückwärts zu ziehen. Aber BORIE schwang mit aller Kraft herum und schüttete abermals einen Granathagel über das Boot. Noch einen Torpedo schoß BORIE , doch erneut vorbei. In diesem Augenblick fegte ein 10-cm-Granatvolltreffer Hopmann und seine ganze Brückenwache über Bord. Ein Hagel von weiteren Treffern folgte.
Erst jetzt, nachdem es kein Entkommen mehr gab, der Kommandant gefallen, das U-Boot ein Wrack, mehr als die Hälfte der Besatzung tot, die anderen verwundet, schossen die Überlebenden U-Boot-Männer weiße Sterne zum Zeichen, daß sie den Kampf einstellten. Aber BORIE schoß weiter. Der Kommandant rechtfertigte sich später damit, die U-Boot-Männer seien zu einer Kanone gelaufen. Um 02:57 h in der Frühe des 01.11.43, 72 Minuten nach der ersten Gefechtsberührung sank U 405, den Bug voraus und explodierte kurz darauf unter Wasser. Ein paar Mann schwammen in den Wellen. Aber es wurde keiner gerettet. Der BORIE-Kommandant glaubte, Anzeichen für die Anwesenheit eines anderen U-Bootes zu sehen und sah deshalb von einer Rettungsaktion ab. Und außerdem hatte die Besatzung genug mit dem eigenen Schiff zu tun. Die dünnen Bodenplatten des Zerstörers, Vorschiff und Flanken hatten schwere Beschädigungen davongetragen. Einschußlöcher der Granaten von U 405 klafften weit auseinander und in den unteren Räumen stand das Wasser. Gegen 09:00 h morgens hatte sich der Zustand des Zerstörers so verschlimmert, daß das Schiff hilflos in der immer rauheren See trieb, die erbarmungslos über die Decks wusch.
Unabläßig funkte der havarierte Zerstörer nach Unterstützung, aber selbst herbeigeeilte Hilfsschiffe konnten das Schiff nicht mehr retten. Gegen Abend, bei zunehmender See und stürmischem Wind befahl der Kommandant Charles H. Hutchins: >>Alle Mann von Bord<<. Weil die Rettungsboote zerschlagen waren, sprang die Besatzung ins eiskalte Wasser. Einige Stunden später wurde das verlassene Wrack nach vier Torpedo-Fehlschüssen durch den Zerstörer BARRY, von einem Trägerflugzeug mit Wasserbomben versenkt. Die Hilfsschiffe suchten inzwischen nach den schwimmenden Besatzungsmitgliedern. Sieben Offiziere und 120 Mann wurden von den Geleitzerstörern BARRY und GOFF gerettet. Dreiunddreißig Mann fanden bei dem Kampf mit U 405 und beim Untergang der BORIE den Tod. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 162 - 164.
Clay Blair schreibt dazu:
Ich zitiere: [...] Der Commander der Gruppe um die Card, Arnold J. (>>Buster<<) Isbell, ging irrtümlich davon aus, daß Hungershausen in U 91 ein U-Tanker war, und war alles andere als entzückt, daß er entkommen war. Deshalb schickte er den Glattdeck-Zerstörer Borie aus der Sicherung unter den Befehl des 30jährigen Charles H. Hutchins auf Verfolgungskurs. In den Frühstunden des 1. November empfing dieser eine Ortung im Radar. Es handelte sich nicht um U 91, sondern um das kampferprobte Boot U 405 aus dem Nordmeer, das von Rolf-Heinrich Hopmann befehligt wurde, einem gereiften 37jährigen U-Boot-Kommandanten, der einem Gefecht entgegenfieberte.
Das folgende Gefecht dauerte eine Stunde und zwölf Minuten. Es zählt zu den erbittertsten Gefechten des Seekrieges im Atlantik. Als die Borie mit Feuer aus allen Rohren heranlief, tauchte U 405. Wegen eines Defekts an den Wasserbombenablaufgerüsten ließ Hutchins unabsichtlich ein wahrhaft monströses Sperrfeuer auf Hopmann niedergehen. Die Wucht dieser nahen Detonationen warf U 405 an die Oberfläche. Daraufhin versuchte die Borie zu rammen. Die schwere See vereitelte jedoch den Rammversuch, und die Borie landete vergleichsweise sanft auf dem Bug von U 405 und saß fest. In einer tödlichen V-Form verkeilt, feuerten die Besatzungen aus extrem kurzer Entfernung aufeinander. Die exponierten Deutschen erlitten sehr schwere Verluste. Durch das Reiben der Schiffe aneinander erhielt der Rumpf der Borie tiefe Risse, U 405 jedoch blieb unbeschädigt.
Als die beiden Schiffe sich endlich voneinander lösten, schossen beide je einen Torpedo aufeinander, die aber beide fehlgingen. Daraufhin manövrierte Hutchins Hopmann aus und kam in eine vorteilhafte Position, von der er mit seinen Werfern drei auf geringe Tiefe eingestellte Wasserbomben in einer guten Gabel abwerfen konnte. Diese Detonationen und zwei gute Treffer auf der Brücke von U 405 mit der 4-Zoll-Kanone der Borie schlugen das U-Boot tödlich leck. Rund 20 überlebende Deutsche warfen Schlauchboote ins Meer und sprangen über Bord. In einem Manöver, das stark an das Verhalten des amerikanischen Zerstörers Roper gegenüber den Überlebenden von U 85 erinnerte, dampfte Hutchins mitten durch die Deutschen im Wasser und lief ab, weil er meinte, die Borie sei von einem anderen U-Boot bedroht. Er überließ die wenigen Überlebenden ihrem Schicksal. Kein einziger überlebte.
Damit ist die Geschichte aber nicht zu Ende. Bei dem Zusammenstoß mit U 405 waren die Maschinenräume der Borie geflutet worden. Als Hutchins seinen Erfolg an Buster Isbell auf der Card meldete, fügte er hinzu: >>Muß möglicherweise Schiff aufgeben<<. Weil diese Nachricht jedoch verstümmelt ankam, ahnte die Card nicht, daß die Borie ernste Schwierigkeiten hatte, bis Hutchins funkte: >>Beginnen zu sinken<<. Sechs Stunden später Befahl Hutchins seiner Besatzung, das Schiff zu verlassen. Vom Nebel behindert, kam die Card mit ihrer Sicherung zu langsam zur Rettung heran. Von der Besatzung der Borie ertranken 27 Mann. Am Ende retteten die Glattdeck-Zerstörer Barry und Goff 127 Überlebende der Borie. Die Barry und eine Avenger versenkten den verlassenen Hulk am 2. November. Hutchins, sein Leitender Ingenieur Marrison R. Brown und der Maschinist Irving R. Saum jr. wurden für dieses Gefecht und dafür, daß sie die Borie so lange wie möglich über Wasser gehalten hatten, mit dem Navy Cross ausgezeichnet. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 - Die Gejagten - S. 519 - 520.

Literaturverweise

Blair - "Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag 1999 - S. 519, 520. → Amazon
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 106. → Amazon
Busch/Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 55, 247. → Amazon
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 162 - 164. → Amazon
Busch/Röll - "Die deutschen U-Boot-Erfolge" - - Mittler Verlag 2008 - S. 190. → Amazon
Niestlé - "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 60, 272. → Amazon
Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 – 1945 - KTB U 375 - U 435" - Eigenverlag - S. 183 – 193. → Amazon

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